Auf der Suche nach "Schutzräumen" im Grazer Kunsthaus

Auf einer Spurensuche nach Bedingungen und Möglichkeiten von Übereinkunft, nach Zeichen und Orten des menschlichen Zusammenlebens öffnet die Künstlerin und Architektin Azra Akšamija im Kunsthaus Graz Schutzräume verschiedener Art. Von identitätsstiftender Kleidung über ein individualisierbares Schutzzelt für Geflohene bis hin zum gemeinsamen Er- und Verarbeiten recycelter Textilien reichen die Arbeiten, die das Publikum in Sanctuary ("Heiligtum", "Schutzort") an vielen Stellen beteiligen.

"Die Erde selbst ist  Schutzraum", sagt die Künstlerin, "aber auch die eigene Identität, Orte, an denen man zusammenkommt, um zu glauben, zu feiern und sich auszutauschen. Auch Rechte wie das Recht auf Arbeit sind wichtige Schutzräume, die unsere Kultur und jeden von uns definieren."

Beteiligung an diözesaner Jubiläumsausstellung

Die Ausstellung erforscht den Begriff des "sicheren Hafens" und richtet den Blick auf soziale, ethische und ökologische Nachhaltigkeit. Sie stellt Fragen an die Konsumwirtschaft und gibt uns Instrumente in die Hand, mit denen wir durch Umwidmung und produktives Aneignen selbst aktiv werden können.

Die engagierten, sozialkritischen und partizipativen Arbeiten der unter anderem in Graz aufgewachsenen Künstlerin so wie ihr fruchtbarer Umgang mit Identitäten auf unterschiedlichen Ebenen führten sie mit ihren Werken auch in Moscheen, Kirchen und Flüchtlingslager. 2018 stellte sie unter anderem im Kunsthaus Graz in der Ausstellung Glaube Liebe Hoffnung anlässlich "800 Jahre Diözese Graz-Seckau" aus und erhielt im darauffolgenden Jahr den Kunstpreis der Stadt Graz.