„Heiße Zeit“ in der KHG

 „Müssen wir nun alle Veganer in Lehmhütten werden?“ – diese provokante Frage stellte eine junge Frau aus dem Publikum beim gut besuchten Eröffnungsvortrag der Katholischen Hochschulgemeinde im Quartier Leech (QL) an den Klima- und Wasserforscher Dieter Gerten und das Podium. Auslöser für diese Frage war der zum QL-Jahresthema „Heiße Zeit“ passende Impulsvortrag, in dem Gerten das (beunruhigende) Konzept der planetaren Grenzen und der damit verbundenen Notwendigkeit zur ökologischen Umkehr skizzierte.

Der am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung wirkende Wissenschaftler vergaß dabei nicht, konkrete Handlungsfelder – etwa innovative Bewässerungsformen – aufzuzeigen, die auch in Zukunft ein gutes Leben auf dieser Erde ermöglichen können. Mit einem persönlichen, das Evangelium mitreflektierenden Kommentar reagierten die Theologiestudierenden Sonja Edlinger und Michael Tschauko auf das Gehörte und Standard-Journalistin Lisa Mayr moderierte danach eine spannende und niveauvolle Podiumsdiskussion. „Es gibt keine Ausreden“, resümierte auch Experte Gerten, die Wege und Methoden für eine nachhaltigere Lebensweise lägen auf dem Tisch, er plädierte dabei für die „goldene Mitte“ – was aber die radikale Option für die Lehmhütte nicht ausschließt. Regionaler, gemeinschaftlicher und kleinteiliger – diese keineswegs neuen Ansätze, so Moderatorin Mayr, gälte es wieder aufzugreifen.

Florian Traussnig