Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau hat an die österreichische Bundesregierung appelliert, sich stärker für Menschen einzusetzen, die ihre Religion oder Weltanschauung nicht frei ausüben können. Das Einsetzen einer Kommission zur Beratung der Politik in ihren diplomatischen Schritten sei angesichts der globalen Entwicklungen ein Gebot der Stunde, so Welthaus-Geschäftsführer Dietmar Schreiner. "Die Achtung der Menschenrechte ist das Fundament für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben. Unser Bemühen muss es daher sein, jede Art von Diskriminierung, Bedrängnis und Verfolgung mit Nachdruck abzulehnen, diese Unrechtszustände aufzuzeigen und für ihre Beseitigung einzutreten."
Anlass ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer von religiös motivierter Gewalt am kommenden Samstag, 22. August. Mit diesem 2019 eingeführten Gedenktag wollen die Vereinten Nationen die Opfer religiöser Verfolgung würdigen und auf die große Zahl von Menschen aufmerksam machen, die von Verletzungen der Religionsfreiheit betroffen sind. Welthaus ist die größte entwicklungspolitische Organisation der Steiermark.
Welthaus-Geschäftsführer Schreiner nannte einige Beispiele für die zunehmend unter Druck geratende Religionsfreiheit: In Indien hetzten Hindunationalisten in der Corona-Krise gegen muslimische Tagelöhner. In Nigeria attackiere die islamistische Terrormiliz Boko Haram christliche Gemeinden. Und der chinesischen Regierung würden im Umgang mit den muslimischen Uiguren schwerwiegende Menschenrechtsverletzung vorgeworfen. Nun verschärfe die globale Corona-Krise die prekäre Situation weiter: Viele Staaten hätten auf die Pandemie mit Einschränkungen von Grund- und Menschenrechten, inklusive der Religionsfreiheit, reagiert.
Bereits im April erklärte der UNO-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit Ahmad Shaheed, dass die Corona-Pandemie in vielen Ländern zu wachsender religiöser Intoleranz geführt hat. Religiöse Minderheiten würden zu "Sündenböcken" gemacht und der vorsätzlichen Verbreitung von Corona beschuldigt. Davon seien Mitglieder aller Religionsgemeinschaften betroffen, warnte Schreiner.
Quelle: kathpress / Red
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) klagt über massive Einschränkungen der Religionsfreiheit. Vor allem unter "kommunistischer, nationalistischer und streng islamischer Herrschaft" würden Gläubige wegen ihrer Religion diskriminiert, verfolgt, festgenommen oder getötet. Die Menschenrechtsorganisation erhält nach eigenen Angaben besonders viele Berichte über Einschränkungen der Religionsfreiheit aus Pakistan, Iran, Saudi-Arabien, Ägypten, China, Vietnam und Nordkorea.
Vor allem auch die Gewalt gegen Christen habe weltweit zugenommen. "Anschläge auf Gebetsstätten, Entführung von Gläubigen oder Haftstrafen für Glaubenswechsel sind in einigen Ländern weltweit zur traurigen Normalität geworden", erklärt die IGFM.
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte
Welthaus ist seit 1970 die entwicklungspolitische Einrichtung der Katholischen Kirche Steiermark. Die zentrale Aufgabe von Welthaus ist der Einsatz für Menschenwürde und Gerechtigkeit weltweit. Projekt- und Bildungsarbeit kooperieren im Welthaus eng miteinander. Entwicklung bedeutet Veränderung in Armutsregionen, aber auch hier bei uns in Österreich.