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Im August zog eine Attraktion im Inneren der Kathedrale von Norwich 10.000 BesucherInnen an: eine 15 Meter hohe Jahrmarktrutsche ("Helter Skelter") bot die Chance, den Kirchenraum auf völlig neue Art zu erleben und sollte Gespräche über den Glauben anregen.
Die bunte, leuchtende Jahrmarktattraktion war seit 8. August elf Tage lang im Langhaus der zwischen 1096 und 1145 erbauten Kathedrale der ostenglischen Universitätsstadt geöffnet. Eine Rutschpartie kostete zwei Pfund (2,20 Euro). Beim Abschlussgottesdienst am Sonntag nutzte der Bischof von Lynn, Jonathan Meyrick, die bunte Jahrmarktattraktion aus dem Jahr 1947 als Kanzel. Anschließend rutschte er ein letztes Mal die 46 Meter lange spiralförmige Rutschbahn hinunter - und setzte damit den symbolischen Schlusspunkt der Initiative "Seeing It Differently". Die Rutsche bot den BesucherInnen die Gelegenheit, die mittelalterlichen Schlusssteine im Gewölbe der Kirche genauer zu betrachten, die Geschichten aus der Bibel erzählen.
"Wir alle müssen die Dinge aus einer neuen Perspektive betrachten, wenn wir uns gegenseitig erreichen und die Spaltungen heilen wollen, die unser Land und leider auch unsere Kirche bedrohen", erklärte Pfarrer Andy Bryant. Er zeigte Verständnis, dass manche "leicht schockiert" von der Vorstellung einer riesigen Rutsche im Kirchenschiff seien. "Die Mauern dieses großartigen Gebäudes haben in den vergangenen 900 Jahren viele Dinge gesehen, und ich vermute, dass sie auch dies verkraften werden."
Die Dekanin Jane Hedges zeigte sich erfreut über die vielen fröhlichen Stimmen der Menschen, die ihre Rutschpartie genossen. "Es hat mich auch sehr bewegt, wie Kinder zusammen mit ihren Eltern die Darstellung der Geburt Jesu betrachteten und darüber sprachen." Vor dem Altar wurden auch Matten aufgelegt, auf denen man die Kunstwerke liegend betrachten konnte.
Bei der Ankündigung der Aktion im Dezember hatten sich Bürger in Norwich irritiert gezeigt. Eine Frau sprach in der "Daily Mail" von einem "verfrühten Aprilscherz". Ein anderer Anwohner sah eine "Verdunkelung des Glaubens" durch die Initiative.
Ebenfalls große Irritationen rief eine Aktion in Rochester hervor: In der anglikanischen Kathedrale im Südosten Großbritanniens können Besucher seit Ende Juli Minigolf spielen. Der 9-Loch-Parcours, der mitten im Kirchenschiff der zweitältesten Kathedrale Englands aufgebaut ist und bis Ende August stehen bleiben soll, soll nach Angaben der Initiatoren mehr Menschen mit dem christlichen Glauben in Berührung bringen und dabei helfen, Brücken zu bauen.
Domherr Matthew Rushton sagt in einem BBC-Interview: "Der Erzbischof von Canterburry hat zu uns gesagt, wenn wir nicht wissen, wie man in unseren Kirchen auch Spaß haben kann, würden wir unsere Arbeit nicht richtig machen."
Quelle: kathpress, katholisch.de, BBC News
Die Gemeinde in Norwich plant bereits eine weitere ungewöhnliche Aktion: 2020 legt Englands Naturhistorisches Museum im Rahmen einer nationalen Tour einen Stopp in der Kathedrale ein. Dabei soll von Mitte Juli bis Ende Oktober der beliebte Dinosaurier "Dippy" dort aufgestellt werden.