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Immer mehr Menschen in Österreich nutzen Autofasten, um sich zu bewegen und durch umweltbewusstes Verhalten einen Beitrag zur Verbesserung der Luftsituation zu leisten. Im 14. Autofastenjahr österreichweit (bereits zum 15. Mal in der Steiermark) setzte die Aktion auf Selbsteinschätzung und Selbstverpflichtung zur Reduktion von Autokilometern. Vor allem auf das Fahrrad wird als Fortbewegungsmittel Nummer eins während und nach der Aktion gesetzt. Gemeinsam mit der Katholischen Aktion Österreich initiierte Autofasten eine Petition zu Klimaschutzmaßnahmen.
Laut Selbsteinschätzung der Autofastenden legen diese in einem Durchschnittsmonat täglich ca. zwei bis drei km zu Fuß, vier bis fünf km mit dem Rad und nur 17 km mit einem PKW mit Verbrennungsmotor zurück. Mit E-Autos werden täglich durchschnittlich 23 km und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 21 km zurückgelegt. Damit fungieren die Autofastenden deutlich als Vorbilder. Denn die Studie „Österreich unterwegs 2013/14“ ermittelte für die ÖsterreicherInnen über 6 Jahre an einem durchschnittlichen Werktag unter einem(!) km Fuß- und Radstrecke, nur sieben km Nutzung des öffentlichen Verkehrs und dafür aber 32 PKW-Kilometer.
Die von der Katholischen und Evangelischen Kirche getragene Aktion „Autofasten – Heilsam in Bewegung kommen“ wurde von Verkehrsverbünden und vielen Kooperationspartnern unterstützt. Rückmeldungen und Erfahrungen der AutofasterInnen wurden mittels elektronischem Fragebogen evaluiert (Rücklaufquote 10 %, ausgesendete Fragebögen ca. 6.700).
Der Großteil der Wünsche bezieht sich auf den Ausbau von Radwegen (23 %), sowie auf günstigere und attraktivere Verbindungen im öffentlichen Verkehr (32 %). Von den Befragten gaben 44 % an, nach der Fastenzeit verstärkt aufs Rad umzusteigen, 25 % wollen vermehrt die Öffis nutzen. Bei der Auswertung wird aber deutlich, dass es einen großen Unterschied zwischen Land und Stadt gibt. Im ländlichen Bereich sind natürlich auch die Autofastenden oft auf das Auto angewiesen, nutzen hier aber auch vermehrt die Elektromobilität und den öffentlichen Verkehr für längere Strecken (jeweils durchschnittlich ca. 27 km / Tag). Gleichzeitig fordern daher ca. 25 % der Befragten einen deutlichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radwege am Land.
Weiters fordert die Aktion Autofasten gemeinsam mit der Katholischen Aktion Österreich in der Autofasten Petition umfassende Klimaschutzmaßnahmen im Bereich Verkehr von Umweltministerin Köstinger und Verkehrsminister Hofer. Die Petition kann noch bis 4. Oktober 2019 (Ende der Schöpfungszeit) auf www.autofasten.at unterzeichnet werden.
Die Aktion Autofasten, die es seit 14 Jahren in Österreich gibt, ist eine nachhaltig wirksame Erfolgsgeschichte. Über 70 % der Befragten geben an, langjährige Autofasten-TeilnehmerInnen zu sein. Ihre Stimmen sind seitens der Politik ernst zu nehmen!
„Gerne bin ich viele Jahre mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Dann habe ich immer stärker gemerkt, dass sich die Umwelt um mich spürbar verändert. Nach einem erfolgreichen Versuch beim „Autofasten“ habe ich vor vier Jahren mein Auto ganz abgemeldet. Jetzt ist mein Leben nicht mehr so bequem. Durch den eigenständigen Weg ohne Auto, habe ich aber Glaubwürdigkeit und Ansehen bei meinen erwachsenen Kindern gewonnen. Das motiviert mich über den nächsten Schritt zu mehr Bescheidenheit nachzudenken.“
Gerald D., St. Pölten