Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das trübe Wetter beim Auftakt zum 11. Pfingstdialog 2023 tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil – launig und interessant ging es durch das zweitägige Programm auf Schloss Seggau, bei dem es um den „European Way of Life“ in vielen Aspekten ging. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sprach vor Ort über das Christentum und das europäische Lebensmodell.
Pfingsten ist für das Christentum eine wichtige Zeit, feiert man doch die Ankunft des Heiligen Geistes bei den Menschen. Was damals bei den Aposteln zu einer Aufbruchsstimmung führte, soll auch heute vielerlei Geister beflügeln, etwa beim steirischen Pfingstdialog „Geist und Gegenwart“. Der europäische „Way of Life“, um den es 2023 ging, ist den Beiträgen folgend schnell aufsummiert: Frieden, Freiheit, Demokratie, soziale Errungenschaften, „die Europa zu einem Sehnsuchtsort machen“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl bei der Eröffnung. Organisator Herwig Hösele spannte den Bogen von der Werten hin zu deren Verteidigung. Der russische Angriff auf die Ukraine sei ein Angriff auf unseren „Way of Life“, auf das europäische Lebensmodell, der nicht toleriert werden dürfe.
Den unschätzbaren Wert des Friedens betonte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in seinem Vortrag über die Rolle des Christentums im europäischen Lebensmodell (Vortrag hier zum Nachlesen). „Die Europäer sind aufgerufen, die historischen Rivalitäten, die ihren Kontinent oft zur Bühne verheerender Kriege gemacht haben, endgültig hinter sich zu lassen. Gleichzeitig müssen sie sich darum bemühen, die Bedingungen für einen größeren Zusammenhalt und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu schaffen“, zitierte er aus der Laudatio aus dem Jahr 1999, als Papst Johannes Paul II. die hl. Katharina von Siena, hl. Birgitta von Schweden und Edith Stein zu Patroninnen Europas erhob.
Der europäische „Way of Life“ ist für Bischof Wilhelm ein Weg, der nie zu Ende ist; mehr Prozess als Wegstrecke. Bei diesem Prozess seien die christlichen Werte als gelebte Wegkategorien unverzichtbar. „Basierend auf diesen Werten, die uns durch Jahrtausende getragen haben, werden Rückschläge weiter zu Fortschritt führen, wird trotz der Vielfalt eine Einheit möglich sein, wird Platz sein für alle, um ein gutes Leben zu führen“, so der steirische Diözesanbischof. Seine Einladung lautet angelehnt an Papst Benedikt XVI.: Probieren wir alle, so zu leben, als würde es Gott geben, denn Glaubende Menschen könnten bezeugen, dass sich der Glauben durch alle Krisen bewährt habe. „Dann wäre in Europa jedenfalls Platz für alle – für Erfolgreiche ebenso wie für Benachteiligte, Arme, Schwache, ja für die ganze Schöpfung“, so Bischof Wilhelm.
Der Pfingstdialog „Geist & Gegenwart“ wird seit 2005 vom Land Steiermark veranstaltet. Der Pfingstdialog 2023 steht unter dem Generalthema „The European Way of Life. Anspruch und Wirklichkeit.“ Die Kernfrage ist, ob das europäische Modell von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte in Verbindung mit einer sozial und ökologisch verantwortlichen Marktwirtschaft und einer Kultur der Vielfalt im Wettbewerb mit dem turbokapitalistischen System US-amerikanischen Zuschnitts oder den autoritär-totalitären Gesellschaften Asiens wettbewerbsfähig genug ist. Welche Schritte muss Europa angesichts vieler Krisen – Ukraine, Energie, Pandemie, Klima, Migration, Populismus und Extremismus – setzen, um den European Way of Life für die Zukunft sichern zu können?
Fotoserie zu Geist & Gegenwart
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