Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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„In manchen Pfarren lag die Wahlbeteiligung bei mehr als 70%, vor allem dort, wo viele Menschen beteiligt waren“, resümiert Stefanie Schwarzl-Ranz, die Leiterin des Bereichs Seelsorge, die Pfarrgemeinderatswahl 2022. Weil die Aktivität unterschiedlich war, lande man in der Diözese Graz-Seckau insgesamt bei einer Wahlbeteiligung zwischen elf und 13% – deutlich weniger als die 17% vor fünf Jahren. Die Wahl war von mehr als 3500 Pfarrgemeinderätinnen und Räten war freilich überschattet von Covid, von Unsicherheit, von Überlastung und auch von zu wenig Wahlmöglichkeit abseits der klassischen Wahl vor Ort; wie etwa einer Online-Wahl, so Stefanie Schwarzl-Ranz. Heuer gab es außergewöhnlich viele Sonderlösungen. So suchten 17 Pfarren um einen Wahldispens an, damit die bestehenden Pfarrgemeinderäte weitermachen können, weil diese durch Covid kaum ans Umsetzen kamen. Hilfreich und ein Renner sei nun das Handbuch für PfarrgemeinderätInnen (rechts zum Download).
Interessante Einblicke gab Lukas Grangl in eine Umfrage der Militärdiözese unter den Rekruten im Rahmen des synodalen Prozesses, der derzeit im Gange ist. Demnach erlebe man unter den jungen Soldaten eine „Postkonfessionalität“. Wichtig seien die Kameraden, also die eigene Gruppe, in der Religion keine Rolle spiele. Die Kirche sehen die Rekruten als Dienstleistung und 68% meinen, dass ihre Bedürfnisse abgedeckt werden. Die eigene Lebensweise passe für 63% zu den Werten der Kirche, wenn man die Sexualmoral außen vor ließe. Immerhin 52% fühlen sich für die Kirche verantwortlich. Wichtig an der Kirche – die nicht als autoritär, sondern als „freies Radikal“ gesehen werde – seien die Caritas, die gesellschaftliche Positionierung und der Beistand bei Nöten und Sorgen.
Von einem sich drastisch wandelnden Umfeld beim Ehrenamt berichtete Barbara Krotil: „Es gibt nun viel mehr Möglichkeiten, Gutes zu tun, die Zeit der Menschen ist eingeschränkter und das Hilfsthema ist wichtiger als die dahinterstehende Organisation.“ Hinter dem erfolgreichen Ehrenamt stehe ein professionelles Umfeld mit Beratungen, Kriterien, Standards und Weiterbildungsmöglichkeiten. Caritas-Direktor Herbert Beiglböck hielt fest, dass die ehrenamtliche Beteiligung bei der Caritas stark steige und ortet ebenfalls einen Kulturwandel: Wenn man die Ehrenamtliche frage, was sie brauchen und Unterstützung biete, dann funktioniere es bestens.
Bei der Ukrainehilfe verwies der Caritas-Direktor auf rund 8000 Menschen aus der Ukraine, die derzeit in der Steiermark versorgt werden. Die längere Aufenthaltsdauer mache viele privaten QuartiergeberInnen zu schaffen – sie sind überfordert und bitten die Caritas, zu übernehmen, was aber eine Entscheidung des Landes sei. Jedenfalls habe man für die Ukrainehilfe in der Steiermark kurzfristig mehr als 100 neue MitarbeiterInnen aufgenommen. Für die Integration der insgesamt rund 50.000 Geflüchteten in der Steiermark wünscht sich Beiglböck ein „Buddy-System“, einen Buddy (Betreuer) für pro Flüchtende und Flüchtenden bzw. jede Familie, die oder der bei Behördenwegen und bei der Integration hilft. „Das wäre machbar und bei der Integration extrem hilfreich“, so der scheidende Caritas-Direktor.
Der derzeit laufende "synodale Prozess" habe auch eine neue Attraktivität der Kirche zum Ziel. Für die Diözese Graz-Seckau wurden sechs Handlungsfelder benannt, die nun verstärkt bearbeitet werden sollen. Siehe: Diözesane Empfehlungen
Die Österreich-Ergebnisse werden derzeit in einem 10-seitigen Dokument gebündelt und im Herbst 2023 von Erzbischof Franz Lackner bei der Bischofssynode in Rom vertreten, wenn es darum geht, weltweite Trends zu erfassen und nach Lösungen zu suchen. In der Diözesankonferenz der Diözese Graz-Seckau im April 2024 soll die Synodalität ebenfalls im Fokus sein.