Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Im Jahr 2021 hat die Katholische Kirche Steiermark insgesamt 12.223 Menschen verloren. Diese Zahl ergibt sich aus 20.734 Wegzügen, 9.135 Sterbefällen und 11.970 Austritten, denen 29.616 Taufen, Zuzüge und Wiedereintritte gegenüberstehen. Erfreulich ist, dass mit 1.232 Wiedereintritten und Widerrufen 20,5% mehr Menschen als 2020 den Weg zurück zur katholischen Kirche gefunden haben. „2021 war wegen der Corona-Pandemie ein schwieriges Jahr für die katholische Kirche. Uns tut es um jede und jeden leid, der oder die unsere Gemeinschaft verlässt, die unsere Kultur maßgeblich prägt. Die Katholische Kirche Steiermark ist natürlich weiter für alle da, die Hilfe brauchen – sei es über unsere Caritas oder in Form von spiritueller Begleitung oder mit vielen weiteren Angeboten“, so Thomas Stanzer, Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau.
Im Jahr 2021 sind die Wiedereintritte, aber auch die Austrittszahlen im Vergleich zum Vorjahr etwas angestiegen. Die Austritte liegen am aufrechten Trend einer loseren Kirchenbindung und heuer auch an der Corona-Pandemie. „Vor allem jene, die die Corona-Maßnahmen und die Impfung kritisch sehen, hätten sich mehr Unterstützung erwartet. Das Verständnis dafür, dass die Aufgabe der Kirche eine andere ist, als Politik zu betreiben, ist oft nicht vorhanden“, sagt Helmut Kirchengast, Ombudsmann der Katholischen Kirche Steiermark.
Immer wieder wird der Kirchenbeitrag als Austrittsgrund genannt. Er macht derzeit 1,1% des steuerpflichtigen Jahreseinkommens aus. Ein Absetzbetrag von 57,50 Euro wird abgezogen und die persönliche Situation stets berücksichtigt. Der Kirchenbeitrag deckt rund zwei Drittel des Budgets der Diözese ab. Mit ihm wird der Erhalt der kulturhistorischen Bauwerke ebenso finanziert wie die Seelsorge in den Pfarren und viele karitative Hilfsleistungen.
Gleichzeitig war auch in diesem Krisenjahr das Festhalten vieler Menschen am Glauben sichtbar. „Das spirituelle und karitative Engagement der Kirche wird weiter als wichtig betrachtet. Dass es im letzten Lockdown erstmals weiterhin Gottesdienste für alle gab, wurde sehr positiv gesehen”, erklärt Stefanie Schwarzl-Ranz, Leiterin des Bereichs Seelsorge der Diözese Graz-Seckau. Aus weiteren Rückmeldungen wisse man, dass die Telefonseelsorge, die gemeinsamen Feiern und die Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort vielen Menschen in unserem Land Halt geben.
Bei einem Austritt sucht man über das „Projekt Pastorale Initiative“ telefonischen Kontakt mit jenen, die der katholischen Kirche den Rücken kehren. Besonders spannend und auch ermutigend waren die Gespräche mit Ausgetretenen, die von vornherein wenig Bezug zur Kirche hatten. Hier seien immer wieder lange und sehr wertvolle Gespräche entstanden. „Das zeigt uns, dass den Menschen der Glaube nicht egal ist. Die Auseinandersetzung mit dem Glauben ist gerade in Krisenzeiten wichtiger denn je”, weiß die Projektverantwortliche Stefanie Schwarzl-Ranz. Darauf habe man stets ganz besonders geachtet.
Wichtig sei das Dasein für die Menschen, das Zuhören und das Ernstnehmen der Sorgen und Nöte. Mit dem synodalen Prozess, den Papst Franziskus im vergangenen Jahr für die gesamte Weltkirche ausgerufen hat, hat sich auch die steirische Kirche das Zuhören verstärkt zu Herzen genommen. In der ersten Phase des Prozesses wurden Fragestellungen und Anliegen der Steirerinnen und Steirer gesammelt, die Anfang Februar in einer diözesanen Versammlung beraten werden.
Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich – getrieben durch die Lockdowns – vieles in den digitalen Raum verschoben und die Kirche hat sich bemüht, präsent und da zu sein. Für die Zukunft soll daher verstärkt ein Fokus auf die „virtuelle Seelsorge“ gelegt werden. Die Katholische Kirche Steiermark will künftig den realen und zusätzlich den digitalen Raum gut nutzen.
Im Jahr 2021 sind 1090 Personen wieder in die Kirche eingetreten (2020 waren es 920 Personen). 142 weitere haben ihren Austritt widerrufen (2020: 102 Menschen). Das sind jene KatholikInnen, die zunächst ihren Austritt erklärt hatten, aber innerhalb der Frist von drei Monaten wieder Abstand von diesem Schritt nahmen.
Formal genügt es, für den Wiedereintritt zu einem Priester eigener Wahl zu gehen und dort diesen Schritt unkompliziert vorzunehmen. „Der Kirchenbeitrag für die Zeit der Nichtmitgliedschaft muss nicht nachgezahlt werden“, erklärt Stefanie Schwarzl-Ranz, „wir freuen uns über alle, die sich wieder für eine Kirchenmitgliedschaft und einen Beitrag für die Gemeinschaft entscheiden“. Nähere Informationen unter: www.katholische-kirche-steiermark.at/wiedereintritt