Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ein silbernes Jubiläum konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen "Roma-Wallfahrt" am Wochenende in Mariazell feiern: Im August 1996 war die Tradition der Wallfahrten zur Magna Mater Austriae von den österreichischen Roma-Vereinen nach dem Verbot 1938 durch die Nationalsozialisten wieder ins Leben gerufen worden. Anlass war der tödliche Anschlag 1995 auf Roma und Romnija im burgenländischen Oberwart. Seither treffen sich Roma, Sinti und Lovara aus Österreich, Deutschland, Ungarn und anderen europäischen Ländern Jahr für Jahr Anfang August in der Basilika von Mariazell.
Die Wallfahrt findet jährlich am zweiten Augustsonntag statt und wird von der Roma-Pastoral der Diözese Eisenstadt in Kooperation mit dem Kulturverein österreichischer Roma organisiert. Das silberne Jubiläum wurde mit einem Jahr Verspätung gefeiert, da die Wallfahrt 2020 coronabedingt ausfallen musste.
Wie der Wiener Weihbischof Franz Scharl, der mit den Pilgerinnen und Pilgern in der Basilika den Wallfahrtsgottesdienst feierte, gegenüber der Kathpress betonte, sei die Gruppe der Teilnehmenden selten so bunt und vielfältig gewesen wie beim 25-Jahr-Jubiläum: So sei – unterstützt durch den Malteser-Orden – eine Gruppe Roma aus Kroatien (Diözese Varazdin) ebenso nach Mariazell gepilgert wie einige Volksgruppen-Roma aus dem Burgenland unter Leitung des Obmanns Christian Klippl und Andreas Sarközi, Geschäftsführer des "Kulturvereins österreichischer Roma". Darüber hinaus nahmen Familien des Malteser-Hilfsprojekts "Chavore" teil. Das Projekt ermöglicht sozial benachteiligten Grazer Roma-Kindern den Kindergarten- bzw. Schulbesuch.
Quelle: kathpress
In Österreich leben rund 40.000 Roma und Sinti. Seit den 1990er-Jahren bemüht sich die katholische Kirche verstärkt um die Roma und Sinti, sei es im Rahmen der Bischofskonferenz oder in einzelnen Diözesen wie im Burgenland. Viele Roma und Sinti sind römisch-katholisch, es gibt aber auch evangelische, orthodoxe und muslimische Gläubige in der Volksgruppe.
Die Mariazeller Wallfahrt der Roma geht auf eine jahrhundertealte Tradition zurück, die 1938 unterbrochen wurde. Während des Holocausts wurden insgesamt 500.000 Roma und Sinti ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergingen beinahe sechs Jahrzehnte, bis Roma und Sinti wieder zur "Magna Mater Austriae" pilgerten. Seit 1996 – drei Jahre nach der offiziellen Anerkennung der Volksgruppe der Roma in Österreich – wird die Wallfahrt wieder jährlich abgehalten.