Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Menschen in Beirut, der Hauptstadt Libanons, stehen unter Schock. Nach der enormen Explosion am Dienstag, 4. August, zeigt sich das Ausmaß der Zerstörung: über 100 Tote werden derzeit gezählt, sowie mehrere Tausend Verletzte. Ganze Straßen und Gebäude sind zerstört, das dicht besiedelte Gebiet am Hafen ist schwer betroffen.
Die Menschen kämpfen außerdem bereits seit Monaten mit einer schweren Wirtschaftskrise, die das Land nicht zur Ruhe kommen lassen. Der Unmut der Bevölkerung entlädt sich auch in Demonstrationen gegen die Regierung.
Viele Menschen in Beirut Zuflucht in den Gotteshäusern aller Konfessionen. Die meisten stehen nach wie vor unter Schock. Praktisch sind in ganz Beirut und Umgebung alle Fensterscheiben zu Bruch gegangen, Balkone wurden durch die Gewalt der Explosion heruntergerissen, Haustore und Geschäftsauslagen eingedrückt, ungezählte Autos sind nur mehr Schrott. Die Zerstörungen betrafen einen Umkreis von zehn Kilometern um den Ort der beiden Explosionen im Hafengebiet.
Explosion während einer Messfeier in einer maronitischen Kirche - eine mit Rom unierten, christlichen Kirche.
In dieser unsicheren Situation sind die Auswirkungen der Explosion kaum noch zu erheben, denn neben dem Verlust an Menschenleben und den strukturellen Schäden, gilt es ein Gefühl der Sicherheit nach diesem Schock zu geben. Die Caritas und ihre lokalen Partner bieten den betroffenen Menschen Hilfe an. Insbesondere der Schutz und die Versorgung der betroffenen Menschen hat nun oberste Priorität, auch wenn die Caritas selber viele Schäden an Gebäuden zu verzeichnen hat. Mit den lokalen Partnern, unter anderem der Caritas Libanon, wird den Menschen in den kommenden Tagen ein Dach über dem Kopf zur Verfügung gestellt, sie werden mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Hygienematerial und anderen Nothilfegütern versorgt. Auch psychologische Unterstützung ist in dieser Phase enorm wichtig.
Papst Franziskus rief am Mittwochvormittag bei der Generalaudienzansprache zum Gebet für den Libanon auf, damit das Land "durch das Zusammenwirken all seiner gesellschaftlichen, politischen und religiösen Komponenten diesen so tragischen und schmerzlichen Moment bewältigen kann". Der Papst rief die internationale Gemeinschaft zur Hilfe auf, um die von der Explosionskatastrophe ausgelöste schwerwiegende Krise zu überwinden.
Quelle: Caritas/Kathpress
Das apokalyptische Szenario und die Pilzform der Explosionswolke haben in der Stadt die Vermutung ausgelöst, dass es sich um eine "kleine Atombombe" gehandelt haben könnte, was aber von den Behörden zurückgewiesen wird. Die 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat lagerten seit 2014 unbeaufsichtigt in einem Hafendepot, was Ministerpräsident Hassan Diab als "unverantwortliche Gefährdung der Sicherheit der Bürger" bezeichnete. Das Ammoniumnitrat - Ausgangsprodukt sowohl für die Düngemittel- als auch für die Sprengstoffherstellung - soll für Regimegegner in Syrien bestimmt gewesen sein, es wurde 2014 im nordlibanesischen Tripoli beschlagnahmt und dann nach Beirut verbracht. Wie es zu den Explosionen im Hafendepot gekommen ist, darüber wollte der libanesische Geheimdienstchef, General Abbas Ibrahim, am Mittwoch ausdrücklich keine Aussagen treffen.