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Ungebrochen hohen Zuspruch zum katholischen Religionsunterricht vermelden steirische Schulen: Anders als in Wahlkampf-Zeiten die Situation in Wien medial dargestellt werde, sei der Religionsunterricht "in der Steiermark ein Erfolgsprojekt", erklärte der Religionspädagoge Wolfgang Weirer von der Universität Graz gegenüber der "Kleinen Zeitung" (16. September). Die Abmeldungen würden derzeit im einstelligen Bereich liegen: In absoluten Zahlen 105.721 bzw. 71,8 Prozent der steirischen Schülerinnen und Schüler sind katholisch, 4,4 Prozent davon hätten sich zuletzt vom Religionsunterricht abgemeldet.
Die Wertschätzung für den Unterrichtsgegenstand und der Bedarf habe seit Beginn der Corona-Krise und den damit verbundenen hohen psychischen Belastungen zugenommen, so der Eindruck Weirers. "Viele Schülerinnen und Schüler nehmen Religion als Fach wahr, in dem sie über ihre Werte und ihre religiösen Vorstellungen reflektieren können."
Die demografische Situation präsentiere sich anders als in Wien, wo aktuellen Berichten zufolge 35 Prozent der Volksschüler muslimisch, 26 Prozent ohne Bekenntnis und nur noch 21 Prozent katholisch sind. Dennoch machten die Veränderungen auch vor der Steiermark nicht gänzlich Halt: Deutlich mehr Kinder und Jugendliche seien heute ohne Bekenntnis, orthodox oder muslimisch - es gibt auch hier mittlerweile 16 anerkannte Religionsgemeinschaften. Die Zusammenarbeit zwischen ihnen wächst: Vereinzelt gibt es bereits Abkommen, dass bei Bedarf der Unterricht durch eine Lehrkraft anderer christlicher Konfession übernommen werden kann, so Weirer. Die Kooperation soll künftig auch formal Eingang in die Lehrpläne ab der neunten Schulstufe finden.
Gut steht die Steiermark im Vergleich auch bei den Religionspädagogik-Studierenden da, von denen es derzeit rund 280 bis 300 gibt - Tendenz allerdings fallend: Geburtenschwächere Jahrgänge stünden bevor, die Gesamtzahl der Lehramtsstudierenden nimmt ab, dazu kommt eine oft negative Wahrnehmung von Religion in der Öffentlichkeit. Mit den aktuell 910 katholischen Religionslehrer:innen könne man derzeit aber alle Stellen besetzen, informierte der Grazer Schulamtsleiter Walter Prügger. Immer mehr von ihnen seien jedoch Quereinsteiger:innen: "Viele von ihnen sagen: 'Ich möchte Kindern und Jugendlichen in der Schule helfen, Antworten auf Fragen zum Leben zu finden'", so Prügger.
Quelle: Kathpress