„Mein 1989 – Erinnerungen an die Wende“

„1989-2019: 30 Jahre Wende“ lautet der Themenschwerpunkt der Caritas Steiermark in diesem Herbst. Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich dem gewaltigen Einschnitt im politischen Gefüge Europas.

Eine Ausstellung im Arkadenhof des Priesterseminars zeigt ab 21. November Erinnerungen von Menschen aus der Steiermark an den Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Persönliche Schilderungen rufen die dramatische Entwicklung im Herbst und Winter 1989/1990 in Erinnerung. Beispielhaft zeichnet die Schau die Geschehnisse in Rumänien nach und stellt die Entwicklung der Hilfsprojekte bis heute nach.

Wendejahr 1989

Der Zusammenbruch des Kommunismus und der autoritären Staaten des früheren Ostblocks schien den Grundkonsens zu bestätigen, dass die liberale Demokratie die in unserer Zeit maßgebliche Staatsform ist. Diese Vorstellung und der Fall des Eisernen Vorhangs wurden zur Hoffnung für viele; die sozialpolitischen Entwicklungen seither konnten die Erwartungen für viele Menschen in Osteuropa nicht einlösen.

Heute geht der Trend in die andere Richtung: Grenzen und staatliche Autorität werden positiv konnotiert. Die Sorge darüber möchte die Caritas thematisieren. Ankerpunkt sind die Erinnerungen der Menschen an den Geist des Aufbruchs und der Solidarität in dieser Zeit. Daran schließt sich die Frage an, was heute nötig ist, um diese positiven Visionen wiederzubeleben.