Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Mit einem Appell an Regierung wie an alle Österreicherinnen und Österreicher, unabhängige Qualitätsmedien im Land nach Kräften zu unterstützen, hat sich "Medienbischof" Wilhelm Krautwaschl zu Wort gemeldet. "Die Gesellschaft braucht gut recherchierte, wahrheitsgetreue Informationen und durchdachte, kritische Kommentare und Analysen", so der Grazer Bischof gegenüber Kathpress. Wo dies fehle oder Vielfalt durch Kürzungen und Jobabbau beschnitten werde, sehe er "unsere Demokratie in ernster Gefahr. Nur unabhängige Medien garantieren echte Demokratie."
Unabhängige Medien seien "essenziell in einer funktionierenden Demokratie", führte Krautwaschl dazu aus. "Social Media, Blogs, Parteikanäle, all das vermittelt keine objektive Wahrheit, sondern von Menschen beeinflusste Bilder. Dasselbe gilt für Medien, die vom Staat kontrolliert werden. Wie sich das auswirkt, sehen wir in Russland, Ungarn und vielen anderen Staaten." Gewiss seien Medien auch dazu da, "das viele Schöne, das es gibt", zu zeigen und so zum Wohlbefinden beizutragen - für die Demokratie seien indes "gut recherchierte, wahrheitsgetreue Informationen und durchdachte, kritische Kommentare und Analysen" überlebenswichtig.
Dafür stünden Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen und auch Social Media, sofern sie von unabhängigen Medienhäusern gestaltet werden, so der Bischof weiter. "Diese Unabhängigkeit muss uns etwas wert sein, nicht nur beim ORF, sondern auch bei den anderen Medienhäusern in Österreich. Mein Appell gilt nicht nur der Politik, hier stützend einzugreifen, sondern vor allem den Österreicherinnen und Österreichern, mit einem Zeitungs- oder Zeitschriftenabo oder ein Förderprogramm für den Lieblingssender das unabhängige Medienwesen zu unterstützen. Andernfalls sehe ich unsere Demokratie in ernster Gefahr."
Quelle: Kathpress, Red
Anlass der Wortmeldung von Bischof Wilhelm sind Berichte über einen weiteren Jobabbau im Medienbereich. Die Journalistengewerkschaft in der GPA warnte bei einer Pressekonferenz anlässlich des angekündigten Abbaus von 300 journalistischen Arbeitsplätzen allein im heurigen Jahr davor, dass es bereits "5 nach 12" sei.
Rund 1.000 Medienschaffende seien bereits jetzt beim AMS gemeldet - dies betreffe Journalisten ebenso wie die Bereiche Korrektorat, Layout oder Grafik. Es brauche eine rasche Umsetzung der Vertriebsförderung und mehr Mittel aus der Digitalsteuer für Medien, so die GPA bei einer Pressekonferenz, die unter dem Motto "Rettet den Journalismus" stand.