Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Geburtstag
17.04.2025 Offen und dialogbereit: 100 Jahre Leopold Städtler
ORF 2 sendet am Abend des Ostersonntag um 19.52 Uhr die Feierabend-Ausgabe "Das Geheimnis des Hundertjährigen" mit Leopold Städtler
2025 Posch TV, Ursula Merzeder
Leopold Städtler, geboren am 23. April 1925 in Ligist, musste schon als Jugendlicher seinen Glauben gegen die Nationalsozialisten verteidigen. Nach der Schließung des Bischöflichen Seminars und der vorzeitigen Matura am Akademischen Gymnasium in Graz musste er an die Front nach Finnland und erlebte dort Beschuss, ständigen Hunger und wie neben ihm Menschen von Scharfschützen zerfetzt wurden. Diese Erfahrungen verstärkten seinen Wunsch, Priester zu werden.
1945 trat er ins Priesterseminar ein und wurde am 2. Mai 1950 im Grazer Dom zum Priester geweiht. Als Kaplan sammelte er Erfahrungen in den Pfarren Mureck und Murau, ab 1955 war die Arbeiterseelsorge in Fohnsdorf und Judenburg sein Hauptarbeitsgebiet. Er baute die Pfarre Judenburg - St. Magdalena auf und wurde ihr erster Pfarrer.
Prägend für die Katholische Kirche Steiermark
Im September 1970 ernannte ihn Bischof Johann Weber zu seinem persönlichen Mitarbeiter und beauftragte ihn mit der Pastoralplanung für die Diözese. 1972 wurde er in das Grazer Domkapitel berufen, am 1. September 1976 übernahm er das verantwortungsvolle Amt des Generalvikars der Diözese, das er bis 31. August 1997 ausübte. Städtler war stets geprägt vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils in seiner Offenheit und Dialogbereitschaft.
Seine Leidenschaft waren und sind die Berge. Den Großvenediger hat er als ersten 3000er mit 14 Jahren erklommen, er bestieg das Matterhorn und den Mont Blanc, stand insgesamt auf über 300 Dreitausendern, nahm Hüttensegnungen vor und war viel zu Fuß unterwegs. Noch immer trifft man Leopold Städtler voller Elan beim Spazierengehen. Auch das Altwerden müsse man erst lernen, sagt der rüstige Hundertjährige.
Zu seinen Hobbys gehört auch das Briefmarkensammeln. Am 26. April bekommt Städtler im Foyer des Priesterseminars seine eigene Briefmarke.
Was bringt die Zukunft? „Wenn die Kirche den Menschen gegenüber offen ist, kann es gut weitergehen“, ist Leopold Städtler im Gespräch mit dem Sonntagsblatt überzeugt.
Katrin Leinfellner
