Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser ist tot. Er starb am Donnerstagabend im Alter von 86 Jahren in seiner Wohnung im Priesterseminar in Salzburg, wie die Erzdiözese Salzburg mitgeteilt hat. Kothgasser verschied demnach im Beisein seiner engsten Familienangehörigen, dem Regens des Priesterseminars Tobias Giglmayr, den Seminaristen und von Erzbischof Franz Lackner, die ihn im Gebet bei seinem Heimgang begleitet haben. Alois Kothgasser war zuletzt schwer krank, nachdem er im vergangenen November eine Gehirnblutung erlitten hatte. Noch am 9. Februar konnte der Erzbischof aber an einem Gottesdienst zur Feier des 60-Jahr-Jubiläums seiner Priesterweihe in der Kapelle des Salzburger Priesterseminars teilnehmen.
"Erzbischof emeritus Alois verschied, als wir an seiner Seite die Komplet begannen, das kirchliche Nachtgebet, und das Schuldbekenntnis beteten. Sein Tod macht mich betroffen, doch ich blicke auch in großer Dankbarkeit auf sein Wirken", erklärte Erzbischof Lackner in der Mitteilung der Erzdiözese Salzburg zum Tod von Erzbischof Kothgasser. Lackner weiter: "Die Spur, die er als Bischof vorzeichnete, weiterzugehen, war nicht schwer. Morgen werden wir zu einer ersten Trauersitzung zusammentreten, um die weiteren Dinge zu bereden und zu beschließen. Beten wir für unseren lieben verstorbenen Emeritus, der zu Lebzeiten so viel für uns gebetet hat."
„Erzbischof Alois ist bis zu seinem Ende im Herzen ein Steirer geblieben; trotz seiner vielen Lebensstationen als Salesianer in Rom und in Benediktbeuern, als Bischof in Innsbruck und als Erzbischof in Salzburg. Er war ein Vorbild in der Nachfolge Jesu, ein herzensguter Mensch selbst in den schwierigsten Zeiten – und dem hl. Johannes Bosco entsprechend ein ehrlich fröhlicher Mensch. Auf Christus und das Evangelium schauen, an den Heiligen Geist glauben und die Menschen lieben – das war sein Rezept Gott im Leben ernst zu nehmen - damit es der ganzen Schöpfung gut geht. Mit seinem aufmerksamen Zuhören war er ein Vorreiter der Synodalität zu einer Zeit, als viele noch nicht um diesen Begriff und die damit verbundene Lebensrealität der Kirche wussten. Ich bin dankbar, dass ich ihm immer wieder als Bruder im bischöflichen Dienst und Freund begegnen konnte – auch noch bei seinem Krankenhausaufenthalt Ende des vergangenen Jahres in Graz mit der Stärkung durch das Sakrament der Salbung.“
Wilhelm Krautwaschl, Diözesanbischof
„Als gebürtiger St. Stefaner habe ich aus meiner Jugendzeit besonders die spannenden und ansprechenden Predigten von Alois Kothgasser bei seinen Heimatbesuchen gut in Erinnerung. Für mich hat er damals als junger Priester die große kirchliche (römische) Welt faszinierend in unsere kleine Pfarre gebracht.“
Erich Hohl, Vizedirektor Caritas Steiermark
Das Begräbnis für den am Donnerstag verstorbenen früheren Salzburger Erzbischof findet am Samstag, 9. März, statt. Das hat die Erzdiözese Salzburg am Freitagnachmittag mitgeteilt. Das Requiem im Salzburger Dom beginnt um 10 Uhr. Anschließend erfolgt die Beisetzung in der Dom-Krypta.
Die sterbliche Hülle des Verstorbenen wird den Angaben zufolge am Mittwoch, 6. März, um 17 Uhr in den Dom überstellt. Die Aufbahrung erfolgt in der Krypta des Doms. Das Totenoffizium wird dann täglich von Donnerstag bis Samstag jeweils um 7 Uhr, der Seelenrosenkranz Donnerstag und Freitag um 17 Uhr gebetet.
1937 in Lichtenegg in der Südoststeiermark als Sohn einer Bauernfamilie geboren, hatte Kothgasser nach dem Ordenseintritt bei den Salesianern in Turin und Rom studiert. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1982 bis 1997 war er Professor für Dogmatik und zweimal Rektor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern in Bayern. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ernannte ihn 1997 zum Innsbrucker Bischof. Knapp zehn Jahre später wechselte Kothgasser als Erzbischof nach Salzburg.
Alois Kothgasser gehörte dem Orden der Salesianer Don Boscos an. Er war zwischen 2003 und 2013 Erzbischof von Salzburg und zuvor von 1997 bis 2002 Bischof von Innsbruck. Nach seiner altersbedingten Emeritierung lebte er zunächst mehrere Jahre im Geistlichen Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol). Seit seinem 85. Geburtstag 2022 wohnte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg.
Das Begräbnis von Alois Kothgasser findet am 9. März um 10 Uhr im Dom zu Salzburg statt.