Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Über 100 Personen sind der Einladung am vergangenen Freitag und Samstag gefolgt.
Zwei Jubiläen waren Anlass dafür: vor 50 Jahren wurden das Institut für Liturgiewissenschaft, Hymnologie und Kirchliche Kunst an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz gegründet und vor 60 Jahren wurde beim Zweiten Vatikanischen Konzil die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum concilium“ beschlossen. Dieses Symposion wurde daher als Kooperation zwischen dem Institut für Systematische Theologie und Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz, dem Fachbereich Pastoral & Theologie und dem Referat für Kirchenmusik der Diözese Graz-Seckau veranstaltet.
Am Samstag stand das Jubiläum „60 Jahre Liturgiereform“ im Vordergrund. In seinem Grußwort verwies Bischof Wilhelm Krautwaschl auch auf den Titel des Symposions: „Mir als Bischof stellt sich die Frage, ob nur in der Liturgischen Bewegung bzw. im Zweiten Vatikanischen Konzil der Heilige Geist in der Kirche hindurchgegangen ist. Können wir nicht auch im Hier und Heute solch einen Hindurchgang des Heiligen Geistes erfahren?“
Am Vormittag wurde dann das Thema Liturgiereform konkretisiert. In Kurzstatements ging man der Frage nach, welche Auswirkungen die Liturgiereform auf das Liturgieverständnis, auf die Bedeutung der Heiligen Schrift, auf die Kirchenmusik, auf die liturgische Bildung und auf die kirchliche Kunst hatte und nach wie vor hat.
Nach diesem Rückblick richtete die Festrednerin dieses Tages, Frau Prof. Birgit Jeggle-Merz aus der Schweiz, in ihrem Vortrag den Blick auf die Gegenwart und Zukunft von Liturgie und benannte uneingelöste Impulse des Konzils und neue Herausforderungen. Dazu verwies die Vortragende auf gesellschaftliche und kirchliche Krisen, die Auswirkungen auf die Liturgie und ihre Relevanz haben. Ausgehend davon wurden drei „Baustellen“ genannt, die auch Thema in der darauffolgenden Diskussion waren: (1) Liturgische Sprache, (2) Einheit bei gleichzeitiger Vielfalt und (3) Macht und Klerikalismus. Im Fokus des Vortrags und des Gesprächs stand die Frage, wie wir mit den Menschen von heute heute (!) Liturgie feiern können.
Am Nachmittag standen drei Workshops zur Auswahl, die den Blick aus Vergangenheit und Gegenwart noch stärker in die Zukunft lenkten. In den Workshops ging es um alte und neue Rituale, um Musik und Gesang als Schlüssel zur liturgischen Erfahrung und um das Teilen von liturgischen Ideen und Erfahrungen.
Im zusammenfassenden „Wort der Ermutigung“ für Gegenwart und Zukunft verwies Prof. Birgit Jeggle-Merz auf den Synthese-Bericht der Weltsynode, dessen Schlusskapitel überschrieben ist mit dem Wort „Die Reise fortsetzen“. Dieses Wort gelte wohl auch für die Liturgiereform die vor mehr als 60 Jahren seinen Anfang genommen hat und bis heute fortwirkt.
Den feierlichen Abschluss dieses zweitägigen Symposions bildete ein Konzert des Grazer Kammerchores unter der Leitung von Michael Schadler in der Grazer Stadtpfarrkirche. Das Konzert trug den Titel „Canticum novum – A new song“. Zu hören waren neue geistliche Chormusik von A. Heiller, A. Pärt und J. MacMillan sowie Texte von Madeleine Debrêl.
Einen Rückblick in Bildern der Veranstaltung finden Sie hier.