Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die gemeinsame Herbsttagung des Priester- und Diözesanrates der Katholischen Kirche Steiermark fand am 18. und 19. November im Stift Admont statt. Der erste Schwerpunkt der Tagung war der zeitgemäße Umgang mit den sieben Sakramenten und wie man diese heute verstehen und gestalten kann. Die Teilnehmenden überlegten viele Fragen (etwa wo soll und darf getauft werden, wie begleitet man die Menschen nach einer Trauung oder auch Trennung, was ist das ideale Erstkommunions- oder Firmalter), die nun im Projekt „Sakramentenpastoral im Heute“ ausgearbeitet werden. Ergebnisse soll es bei der Diözesankonferenz 2024 geben.
Einen Einblick in den synodalen Prozess der Weltsynode 2021-2024 gab die steirische Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler. Sie verwies auf einige Hauptfragen, denen man sich nun annehmen müsse: Wie können wir jene hören, die wir an sich nicht erreichen? Wie ist die Liturgie zu gestalten, damit wir mehr Menschen erreichen? Wie können wir den Dienst an den Nächsten besser erfüllen? Wie können wir dem Rückzug junger Menschen von der Kirche begegnen? Kernelemente seien Teilhabe und Wertschätzung.
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sprach die angespannte Finanzlage der Diözese an; Teuerung, Energie- und Personalkosten wirken sich auch in der Katholischen Kirche Steiermark aus: „2024 wird nicht mehr alles wie bisher leistbar sein. Wir werden entsprechend unserem Zukunftsbild Prioritäten setzen.“ Bischof Wilhelm verwies auch auf den ad-liminia-Besuch der österreichischen Bischöfe im Vatikan, der Mitte Dezember dieses Jahres stattfinden wird. 450 Seiten umfasst der Bericht der Diözese Graz-Seckau, auf dessen Basis es in Rom Gespräche mit allen wichtigen Dikasterien und mit Papst Franziskus geben wird.
Beim Diözesanrat selbst steht eine vorverlegte Neuwahl an. Damit dieses beratende Gremium des Diözesanbischofs bei den Vorbereitungen für die Diözesankonferenz 2024 gut eingebunden werden kann, wird der aktuelle Diözesanrat seine Tätigkeit bei der nächsten Sitzung im April 2023 beenden. Dann soll ein neues Statut in Kraft treten, wonach die steirischen Katholikinnen und Katholiken noch besser vertreten sind. Der Diözesanrat soll künftig fünf Jahre arbeiten und 79 Delegierte zählen, davon 12 amtliche und 67 gewählte. Bis zu drei weitere Mitglieder können kooptiert werden. Der Diözesanrat soll maßgeblich bei der Sorge um das Leben als Kirche mitwirken; speziell die Kirche vor Ort betrachtend.
Ein Schwerpunkt der Sitzung war eine Einführung in das „Konsent-Prinzip“. Dieses dient der Entscheidungsfindung. Eine Entscheidung in einem Gremium gilt dann als angenommen, wenn es keine schweren und begründeten Bedenken gibt. Sollte es nur einen schweren Einwand geben, muss die Entscheidung geprüft und angepasst werden, bis alle Teilnehmenden damit leben können. Mehrheitsbeschlüsse mit Gegenstimmen gibt es dann nicht mehr. Das Konsent-Prinzip soll in der Katholischen Kirche Steiermark durchwegs zur Anwendung kommen.