Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Maria, breit´ den Mantel aus" ist eines der bekanntesten Marienlieder. Es erbittet den Schutz und die Fürsorge der Gottesmutter. Die sogenannte Schutzmantelmadonna in der Pfarrkirche Graz-Straßgang im Südwesten von Graz ist neben ähnlichen ikonografischen Bildwerken am Frauenberg bei Admont und im slowenischen Ptujska Gora eine der bedeutendsten kunsthistorischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Darstellungen dieses Marienbildtyps im steirischen Raum.
Der Typus entstand in der Gotik und ist in der bildenden Kunst ab dem 13. Jahrhundert anzutreffen. Die Darstellung übernimmt den mittelalterlichen Rechtsbrauch des Mantelschutzes. Eine adelige Dame konnte durch Bedecken ihres Mantels Personen der Gerichtsbarkeit entziehen. „Diese Vorstellung bezog sich auch auf die Gerichtsbarkeit Gottes und Maria wird zur Fürsprecherin und Mutter der Barmherzigkeit“, erklärt der Direktor des Diözesanmuseums, Heimo Kaindl. Und weil durch diesen Rechtsbrauch Gnade vor Recht ergeht, wird aus Maria die Gnadenmutter, die mit ihrem Mantel der ganzen Menschheit Schutz zuteil werden lässt.
Zwei verschiedene Darstellungsweisen des Typus der Schutzmantelmadonna gibt es. „Die eine Darstellung zeigt Maria als Mutter aller mit Menschen ohne Rangunterschied unter ihrem Mantel. Die zweite differenziert die Menschen nach Rang und Stand. So findet sich die Geistlichkeit in Straßgang zur rechten Mariens mit Papst, Kardinal, Bischof bis zu Ordensgeistlichen, während zur linken die weltliche Macht von Kaiser, König bis zum einfachen Volk versammelt ist“, führt Heimo Kaindl aus.
Die Pfarre Graz-Straßgang feiert 2019 das Jubiläumsjahr "500 Jahre Schutzmantelmadonna". Den ersten Höhepunkt bildet dabei die Eröffnung dieses Jubiläumsjahres im Festgottesdienst mit Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl am Sonntag, 13. Jänner 2019 um 9 Uhr.
Eine erste Kirche datiert in das 10. Jahrhundert. Unter Erzbischof Konrad I. von Salzburg (1106-1147) kommt es zum romanischen Neubau einer Marienkirche, die 1140 zur Pfarre erhoben wird. Die Pfarre zählt somit zu den ältesten der Steiermark. Das Patrozinium wird am 15. August, zu Maria Himmelfahrt, begangen.
Im Jahr 1519 lässt sich die Einweihung eines spätgotischen Hochaltares belegen, dessen Mittelpunkt die etwa gleichzeitig entstandene Schutzmantelmadonna gebildet hat. Die bis heute andauernde Bedeutung des Kultbildes zeigt sich auch daran, dass sie auch im barocken Hochaltar ihren zentralen Standort bis heute beibehalten hat.