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Am 16. Mai begeht die Katholische Kirche heuer den "Welttag der sozialen Kommunikationsmittel". In seiner heurigen Botschaft hat Papst Franziskus vor einer wachsenden Selbstbezüglichkeit in Medien gewarnt. Wenn unter Spardruck in Verlagen Nachrichten nur vor dem Computer und in sozialen Netzwerken hergestellt würden, drohe eine Verflachung der Information, hält er in seiner Botschaft zum diesjährigen katholischen "Mediensonntag" fest. Bei der Kommunikation im Internet mahnte der Papst mehr Kritikbewusstsein und Sorgfalt an. Für das Entlarven von Falschinformationen seien alle verantwortlich. Jede Form des Austauschs müsse "klar und ehrlich" sein; das gelte auch für die Kirche.
Ausdrücklich lobte Franziskus die Arbeit von Reportern. Journalismus erfordere die Fähigkeit, "dorthin zu gehen, wo sonst niemand hingeht". Der Mut und der Einsatz Medienschaffender bei ihren Berichten über Verfolgungen, Gewalt, Ungerechtigkeit und vergessene Kriege verdienten Dank. Es wäre ein Verlust "für die gesamte Gesellschaft und für die Demokratie, wenn diese Stimmen verschwinden würden", schrieb der Papst. Krisen wie die Covid-Pandemie müssten auch aus der Perspektive der armen Welt und der Benachteiligten erzählt werden, betonte Franziskus unter Verweis auf die Themen Impfstoffe und medizinische Versorgung.
Als Stärken digitaler Medien hob der Papst in seiner Botschaft die Unmittelbarkeit und die Beteiligungsmöglichkeit für alle Nutzer hervor. Zugleich seien mittlerweile die Manipulationsgefahr und die Risiken ungeprüfter Nachrichten offenkundig. Dieses kritische Bewusstsein verhelfe zu einem "besseren Unterscheidungsvermögen und einem reiferen Verantwortungsbewusstsein sowohl bei der Verbreitung als auch beim Empfang von Inhalten", schrieb Franziskus. "Wir alle sind verantwortlich für die Kommunikation, die wir betreiben, für die Informationen, die wir verbreiten, für die Kontrolle, die wir gemeinsam über falsche Nachrichten ausüben können, indem wir sie entlarven."
Der Papst ging auch mit kirchlicher Kommunikation in die Kritik. Leere Beredsamkeit im Übermaß gebe es ebenso in den eigenen Reihen. Die Botschaft des Evangeliums verbreite sich durch authentische Begegnungen von Mensch zu Mensch. Der Apostel Paulus "hätte sicher von E-Mail und Mitteilungen in den sozialen Netzwerken Gebrauch gemacht. Aber es waren sein Glaube, seine Hoffnung und seine Liebe, die seine Zeitgenossen beeindruckten", schrieb der Papst.
Quelle: Kathpress
Der Tag wurde 1967 von Papst Paul VI. eingeführt. Er findet sechs Wochen nach Ostersonntag bzw. drei Tage nach Christi Himmelfahrt statt. Aus Anlass dieses Tages veröffentlicht der Papst traditionell zum Fest des Heiligen Franz von Sales - des Patrons der Journalisten - am 24. Jänner eine Botschaft zu einem jeweils aktuellen Medienthema, dieses Jahr lautet es: ''Komm und sieh' (Johannes 1,46). Kommunizieren, indem man den Menschen begegnet, wo und wie sie sind".