Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Das Corona-Virus werden wir wohl nicht mehr los. Über die radikalen Eingriffe in unsere globale Gesellschaft diskutierten beim Philosophicum der Grazer Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) die Psychologin Marie-Christine Hintergegger, der Soziologe Klaus Wegleitner sowie der Intensivmediziner Wolfgang Kröll mit dem moderierenden Philosophen Hans-Walter Ruckenbauer. Die Quintessenz: Ein gutes Leben gebe es auch mit Corona – aber nicht ohne Mühe.
Die DiskutantInnen orteten mehrere Problemfelder – wie zum Beispiel die Angst. Diese sei laut Wegleitner massiv gestiegen. Ganze Bevölkerungsgruppen werden zu Risikogruppen inszeniert, vor allem ältere Menschen habe das Geschehen massiv Angst gemacht. Angst ist laut Hinteregger ein hoch wirksames Instrument, mit dem man die Bevölkerung dazu bewegen könne, bestimmte Dinge zu machen. Sie vermisst die gemeinsame, solidarische Zukunftsperspektive als Gegenpol zu den Angstszenarien.
Der Soziologe Wegleitner hingegen vermisst ein generelles Umdenken. „Die großen Probleme der Menschheit bräuchten ein entschlossenes Handeln. Statt diesem gehe es nur mehr darum, wie man das Bekannte wieder hochfahren kann“, sagt er. Problembereiche wie jene mit der Umwelt, mit Armut oder Ungerechtigkeit seien in weite Ferne gerückt. Unsere hoch industrialisierte Gesellschaft sei brüchiger und verletzlicher als gedacht und wir seien hilflos im Umgang mit unserer eigenen Verletzlichkeit, obwohl uns das Virenrisiko erhalten bleiben werde, so der Mediziner Kröll: „Es wird nicht bei diesem Virus bleiben.“
Für die Zukunft gelte es, globale Abhängigkeiten zu erkennen und sich darauf vorzubereiten, unabhängiger zu sein, sagt Wegleitner und ergänzt: „Wir müssen lernen, mit unserer Verletzlichkeit, Endlichkeit und dem Sterben umzugehen.“ All das wurde unserer Gesellschaft durch die Pandemie vor Augen geführt. Für ein gutes Leben gelte es, Unveränderbares zu akzeptieren, damit zu leben und sich an den „Leuchtpunkten eines gelungenen Lebens“ zu orientieren, schließt der Philosoph Ruckenbauer: „Das geht aber nicht ohne Mühen“.
Diskussion zum Nachschauen
Wer das Gespräch der KHG am Freitag, 6. März 2021 verpasst hat, kann es Nachsehen – unter https://www.youtube.com/watch?v=A-vDpDYXOWw