Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die gemeinsame Herbsttagung von Priester- und Diözesanrat im bischöflichen Mensalgut Seggau ist eines der größten Planungstreffen in der Diözese Graz-Seckau. Aufgrund des Corona-Lockdowns fand die Zusammenkunft nun erstmals im virtuellen Schloss statt. Und das mit gleichermaßen viel Beteiligung und Austausch wie sonst, freut sich die Organisatorin Stefanie Schwarzl-Ranz vom Ressort Seelsorge und Gesellschaft der Diözese. Schwerpunkte der Tagung waren das Projekt Raphael 2.0, mit dessen Hilfe man Jugendliche dauerhaft für Kirche begeistern möchte, sowie das Frauennetzwerk, in dem nun die Frauenthemen bearbeitet werden sollen.
Das Projekt „Raphael 2.0“ richtet sich an Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. In der Diözese Graz-Seckau gebe es pro Jahr rund 10.000 Firmlinge – für viele sei die Firmung der letzte Begegnungspunkt mit Kirche bis zu einem einschneidenden Erlebnis im Erwachsenenalter wie der Hochzeit oder der Taufe eines Kindes. Das Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen zu zeigen, dass die Kirche auch nach der Firmung wertvoll ist, so Stephanie Schebesch, Leiterin des Fachbereichs Kinder & Jugend der Katholischen Kirche Steiermark. Erreichen will man das unter anderem mit altersgerechten Angeboten wie einem Berufscoaching für 15-Jährige, Motivation zur Teilhabe in der Gesellschaft für 16-Jährige, mit dem Thema „Reisen“ für 17-Jährige und allem rund ums „Erwachsensein“ für 18-Jährige. Dazu kommen viele weitere Initiativen und Aktivitäten, die in den nächsten Monaten festgelegt und geplant werden, damit man möglichst schnell mit dem Projekt starten kann.
Außerdem fiel ein Beschluss, wie Frauenthemen in weiterer Folge gut behandelt werden sollen. Die bisher tätige Frauenkommission wird es demnach nicht mehr geben. Sie wird durch ein breiter gefasstes Frauennetzwerk ersetzt. Dieses wird aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Verantwortungsträgerinnen zusammengesetzt sein sowie aus Frauen ohne unmittelbaren Kirchenbezug und Vertreterinnen aus der Wissenschaft, die ihre Anliegen und Ideen einbringen. Das Ziel ist, die gesamte Breite der Frauenanliegen in der Bevölkerung zu erfahren, abzubilden und in die Kirche einzubringen, damit gut verankert sind und eine Weiterentwicklung möglich wird, erklärt Katrin Windischbacher, Leiterin des Fachbereichs Identitäten und Lebenswelten der Katholischen Kirche Steiermark.
Ebenfalls zur Sprache kam die Initiative „Religion ist Privatsache“, die dazu beitrage, dass der Gegenwind gegen die Religion in der Gesellschaft stärker werde, so Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl. Und man diskutierte über das Gebäudenutzungskonzept der Diözese, weil sich aufgrund der neuen Seelsorgeräume neue Anforderungen an die Nutzung der rund 2200 denkmalgeschützten Gebäude im Kirchenbesitz stellen.