Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Ich beglückwünsche Bischof Alois Schwarz zu seiner neuen Aufgabe und wünsche ihm eine 'neue Heimat' in seiner 'alten Heimat' zu finden. Ich baue weiterhin auf das brüderliche Miteinander und lade ein für den neu zu bestellenden Bischof von Gurk zu beten", so Bischof Wilhelm Krautwaschl.
Nun ist es offiziell: Der Kärntner Bischof Alois Schwarz (65) wird neuer Diözesanbischof von St. Pölten. Schwarz, der seit 2001 Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ist, ist von Papst Franziskus am 17. Mai zum Nachfolger des 77-jährigen St. Pöltner Diözesanbischofs Klaus Küng ernannt worden.
Bei seiner ersten Pressekonferenz freut sich der designierte Bischof, dass die Diözese St. Pölten gute Vorraussetzung für sein Hauptanliegen hat: "Es geht um Evangelisierung und eine lebensnahe Pastoral in den zahlreichen Hoffnungsorten des Lebens, unseren Pfarren." Eine besondere Bedeutung misst der Bischof dabei nach wie vor einem dichten Pfarrnetz zu. Pfarren seien "Hoffnungsorte des Lebens", und die Pfarrkirchen gerade am Land die "letzten Nahversorger für die Seele".
Begrüßt wurde Schwarz von Bischof Klaus Küng, der 14 Jahre lang die Geschicke der Diözese geleitet hatte und seinem Nachfolger vor allem Gelassenheit und Vertrauen wünschte. Der Zeitpunkt der Amtsübergabe werde in den nächsten Tagen fixiert und Anfang Sommer sein, so die beiden Bischöfe. Besonders freue sich Bischof Schwarz auf die Stifte und Klöster in dieser Diözese, weil sie "geistliche Zentren und Leuchttürme der Gastfreundschaft und Beherbergung" sind.
Alois Schwarz machte am Donnerstagvormittag auf seinem Weg von Klagenfurt nach St. Pölten im Marienwallfahrtsort Mariazell Station, um innezuhalten und Gott um seinen "Segen für die Gläubigen und alle Menschen in Österreich" zu bitten, so der jetzige Kärntner Bischof im Interview mit "Kathpress".
In Mariazell, dem spirituellen Herzen Österreichs, zeige die Gottesmutter Maria den Gläubigen Jesus Christus. "Mit ihm will ich in meinem bischöflichen Dienst dem Menschen nahe sein", teilte Schwarz mit. Er dankte allen in der Diözese Gurk, "die mich darin bestärkt und begleitet haben und vertraue darauf, dass ich mit Gottes Hilfe auch in der Diözese St. Pölten so meinen Dienst ausüben kann".
Der seit 2004 in St. Pölten amtierende Diözesanbischof Klaus Küng - er war zuvor ab 1989 Bischof von Feldkirch - hat bereits an seinem 75. Geburtstag im September 2015 gemäß dem Kirchenrecht dem Papst seinen altersbedingten Rücktritt angeboten. Dieser wurde damals "nunc pro tunc" ("jetzt für später") bis zur Regelung der Nachfolge durch den Vatikan angenommen.
Alois Schwarz wurde in den vergangenen Monaten immer wieder als möglicher Nachfolger Küngs genannt, u.a. weil er selbst aus Niederösterreich stammt.
In der Diözese Gurk hat Alois Schwarz zahlreiche Impulse und Initiativen für eine zeitgemäße und lebensnahe Seelsorge gesetzt. In seiner Amtszeit wurde u.a. das neue diözesane Leitbild "Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein" beschlossen und umgesetzt. Schwarz führte auch die "Kontaktwochen" in den Kärntner Dekanaten ein, bei denen der Bischof jeweils eine Woche lang intensiven Kontakt mit der Bevölkerung sucht.
Schwarz gilt als Förderer einer pfarrübergreifende Zusammenarbeit, etwa in Form von Pfarrverbänden, aber Gegner von Pfarrauflösungen. Immer wieder betonte er in den vergangenen Jahren, dass er Pfarren als "zentralen Erfahrungsort von Kirche" und Ort der "Gemeinschaft der Gläubigen" schätze. Katholiken bzw. kirchliche Mitarbeiter müssten in den kommenden Jahren "noch mehr auf den Menschen in der Welt von heute zugehen, ihn nach seiner Hoffnung und Not fragen" und "ihm mit Jesus Christus nahe sein", sage der Kärntner Bischof erst vor wenigen in einer Ansprache an die Priester seiner Diözese.
Große Anliegen sind Schwarz u.a. die seit 2004 bestehende Diözesanpartnerschaft von Gurk-Klagenfurt mit der Erzdiözese Sarajewo, die Ökumene sowie der Dialog mit dem Islam. Auch das Thema "Ethik und Wirtschaft" gehört zu den Schwerpunkten des Bischofs. So hat er im Rahmen des Dialogs mit Führungskräften in Wirtschaft und Industrie zahlreiche Initiativen gesetzt und sich für nachhaltiges Wirtschaften wie auch die Schöpfungsverantwortung engagiert. Zudem setzte Schwarz das entschiedene Eintreten der katholischen Kirche in Kärnten für ein gedeihliches Zusammenleben der Volksgruppen fort. Auch Projekte wie die Etablierung des Hemma-Pilgerweges fallen in seine Amtszeit als Kärntner Bischof.
In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Schwarz für Fragen von Pastoral und Evangelisierung, sowie für Sozial-, Wirtschafts- und Umweltfragen verantwortlich. Außerdem fungiert er als "Sportbischof" und gehört der Finanzkommission der Bischofskonferenz an.
Quelle: Kathpress
Bischof Alois Schwarz
Schwarz wurde am 14. Juni 1952 in Hollenthon in der Buckligen Welt geboren. Nach der Matura am Gymnasium der Erzdiözese Wien in Sachsenbrunn trat Schwarz in das Wiener Priesterseminar ein und wurde am 29. Juni 1976 von Kardinal Franz König (1905-2004) zum Priester geweiht. Er wirkte danach u.a. als Pfarrer in Krumbach sowie ab 1987 als Leiter des Pastoralamtes der Erzdiözese Wien. Die österreichischen Bischöfe beriefen Schwarz 1994 zusätzlich auch zum Vorsitzenden der "Pastoralkommission Österreichs" (PKÖ) und beauftragten ihn mit der Leitung des "Österreichischen Pastoralinstituts" (ÖPI).
Zu Weihnachten 1996 ernannte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) Alois Schwarz zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien. Die Bischofsweihe durch Kardinal Christoph Schönborn erfolgte am 22. Februar 1997. Im selben Jahr wurde Schwarz Bischofsvikar für die Priesterberufung und -fortbildung sowie Bischofsvikar für das Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien, dessen Gebiet in etwa dem niederösterreichischen Industrieviertel entspricht.
Vier Jahre später, im Frühjahr 2001, wurde Schwarz von Johannes Paul II. zum 65. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt. Sein bischöflicher Wahlspruch ist ein Zitat aus dem Johannes-Evangelium: "Und das Wort ist Fleisch geworden." (Joh 1,14)