Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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„Manche glauben, die Corona-Krise wurde geplant. Und was glaubst Du?“ Als Gegenüberstellung von aktuellen weltanschaulichen Positionen auf der einen und der Frage nach der eigenen Überzeugung auf der anderen Seite regt der Arbeitskreis der katholischen WeltanschauungsreferentInnen Österreichs durch eine österreichweite Initiative zum Nachdenken an.
Inhaltlich beschäftigen sich diese mit den Themenbereichen Verschwörungstheorien, Esoterik, Lebenshilfeangebote und weiteren Themenbereichen. Griffige Sujets sollen die BetrachterInnen zum kritischen Nachdenken herausfordern. Gleichzeitig bietet die neue Website www.weltanschauungsfragen.at Hintergrundinformationen zu den Themen.
Die diözesanen Weltanschauungsreferate Österreichs sind Informations- und Beratungsstellen, an die sich jede und jeder wenden kann: Menschen, die Fragen zu bestimmten Weltanschauungen haben oder meinen, dass es sich bei einer Gruppe um eine so genannte „Sekte“ handelt. Aber auch Menschen, die sich Sorgen um Angehörige machen, weil sich deren Weltanschauung plötzlich ändert, weil sie Verschwörungstheorien anheimfallen und die vertraute Person ihnen fremd wird. „Problematisch ist eine Gruppe oder ein Angebot immer dann, wenn Einzelne in der Entscheidungsfreiheit einschränkt und in eine bestimmte Richtung gedrängt werden. Dieses Drängen kann eine massive Drohung sein, auch verbunden mit Gewalt“, weiß Helmut Kirchengast, Weltanschauungsbeauftragter der Katholischen Kirche Steiermark.
Neben Beratung und Information stellt Orientierung aus christlicher Sicht den dritten Schwerpunkt der Arbeit der WeltanschauungsreferentInnen dar. Vor allem für die Bildung gibt es hilfreiche Materialien, die bestimmte weltanschauliche Vorstellungen hinterfragen und die die Kompetenz zur differenzierten Betrachtung weltanschaulicher Phänomene stärken wollen.
Besonderes Aufsehen erregte in der Steiermark zuletzt der „Staatenbund Österreich“ – eine Gruppierung, die der „Reichsbürger-Szene“ zuzurechnen ist. Bei den Reichsbürgern handelt es sich um eine weltanschauliche Gruppierung, die den Staat und seine Rechtsordnung ablehnen, und die versuchen über eine Parallelstruktur ein eigenes Staatswesen aufzubauen. Die Grundlage dafür sei ein Spezifikum für Verschwörungstheorien, so Kirchengast, nämlich „Misstrauen gegenüber der bestehenden Ordnung und gegenüber allgemein anerkannten Tatsachen zu säen“. Ende Oktober fand im Grazer Straflandesgericht gerade die Wiederholung des Prozesses gegen den „Staatenbund Österreich“ statt.
Weniger Aufsehen erregen die vielen Klein- und Kleinstgruppierungen sowie unzählige Individualangebote, die es auch in der Steiermark gibt. Sie versprechen neben spiritueller Erfüllung vor allem körperliche Gesundung, sowie Erfolg und Glück im Alltag. Die Palette reicht von Life- Coaching über „Geistiges Heilen“ bis zu Gesprächen mit Verstorbenen. „Gegen spirituelle Erfüllung, Erfolg und Glück gibt es nichts einzuwenden. Aber man sollte die Angebote kritisch hinterfragen“, so Kirchengast. Kritisch sei stets, wenn man mit „Glücksgarantien“ oder „Erfolgsgarantien“ werbe.
Wie kann man sich gegen Verschwörungstheorien schützen? Kirchengast verweist auf die „relative Unabhängigkeit“ der klassischen Medien wie Print, TV und Radio. „Aber auch da ist man gut beraten, mehrere verschiedene Medien zu konsumieren, um zu einem breiteren Meinungsspektrum zu kommen“, erklärt der Spezialist für Weltanschauungsfragen. Wichtig sei vor allem eine stets kritische Auseinandersetzung. Denn was sich mit heutigen Wissenstand als richtig herausstelle, könne morgen schon falsch sein. So funktioniere Erkenntnis.
Für Information, Orientierung und Beratung zu weltanschaulichen Fragestellungen und Sekten steht in der Steiermark Helmut Kirchengast zur Verfügung. Er ist Sekten- und Weltanschauungsreferent der Diözese Graz-Seckau und erreichbar unter: helmut.kirchengast@graz-seckau.at, Tel (0316) 8041-205