Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Welsche Kirche am Grazer Griesplatz wurde von den „Welschen“ erbaut wurde; so nannte man früher Menschen aus romanischen Ländern. In diesem Fall handelt es sich um italienische Künstler, Architekten, Maler und Bildhauer, die im 17. und 18. Jahrhundert (1725 vollendet) in der Steiermark gearbeitet und sich in dieser vergleichsweise kleinen Kirche verwirklicht haben. Das neue Buch über die Welsche Kirche rückt dieses barocke Kleinod am Grazer Griesplatz nun in jenes Licht, das ihr kulturgeschichtlich gut zusteht.
Der Pfarrpatron der Welschen Kirche ist der Heilige Franz von Paola, Ordensgründer der Paulaner und Schutzpatron nicht nur der Seeleute und der Einsiedler, sondern auch aller Leidenden. „Mit Leid sind wir derzeit massiv konfrontiert, wenn wir an die Geflüchteten auf Lesbos denken und an die unwürdigen Bedingungen, die es Jahre lang im Flüchtlingslager von Moria gab. Dort fehlte jede Hoffnung“, sagt Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl bei der Buchpräsentation.
Hoffnung sehe man in der Welschen Kirche. Was manchem beim barocken Baustil pompös und zu überladen erscheinen mag, sei eine Darstellung, wie sich die Künstler zur Bauzeit das Paradies vorgestellt haben. Bischof Wilhelm: „Voll Fülle, voll Schönheit und voll Hoffnung, dass es dort allen gut gehen wird. Wer zu dieser Zeit arm war – und das waren sehr viele im 17. und 18. Jahrhundert – konnte, eine solche Kirche betretend, Schönheit und Hoffnung erleben.“
Alois Kölbl, als Priester für die Pfarre zuständig, betont den multikulturellen Aspekt der Entstehung: „Die Kirche wurde von damals Zugewanderten errichtet.“ Heute sei Gries der multikulturelle Bezirk in Graz und die Kirche ein Symbol des guten Miteinanders und ein lebendiger Gebets- und Feierraum für die österreichische, afrikanische, latinische oder armenische Gemeinde in Graz.
Buchautor Franz Robert Pergler verweist nochmals auf den heiligen Franz von Paola: „Der Heilige hat im 15. Jahrhundert geholfen, die Pestepidemie in Paris einzudämmen. Auf Bildern in dieser Kirche ist zu sehen, wie er Kranke heilt.“ Damit sei die Kirche in dieser Zeit ein tröstender und Kraft spendender Ort, in dem sich der berühmte „Kremser Schmidt“ ebenso verwirklich hat wie Philipp Jakob Straub und natürlich die „Welsche Bruderschaft“ mit Joachim Carlone, Alberto Camesina, Carlo Frederico, Carlo Francesco Casagrande und vielen mehr. Pergler verweist besonders auf die Kuppel, welche die Kirche zum „kleinen Petersdom mitten in Graz“ mache.
Das Buch „Die Welsche Kirche – verborgener Hochbarock in Graz“ von der Edition Strahalm ist im Buchhandel um 29,90 Euro zu finden.