Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Gewöhnlich lädt uns das Frühjahr mit all seiner Pracht ein, hinaus zu gehen und miteinander die frische Luft zu genießen, Sonnenstrahlen zu tanken und auch auf spirituelle Weise die lebensbejahende Kraft des Frühlings zu feiern. Die Gottesmutter Maria wird im Laufe der Geschichte zum Sinnbild für diese Kraft und sogenannte Maiandachten werden begangen.
2020 ist aber ein ganz anderes Jahr, in dem wir durch eine weltweite Krise – die Corona Pandemie – herausgefordert sind. In gewohnter Weise sind viele Feiern und auch Andachten heuer nicht möglich.
Im Mai wird auch besonders das Rosenkranzgebet gepflegt. Darin wird Maria um ihre Fürsprache bei Gott angerufen. Papst Franziskus hat für den diesjährigen Monat Mai zu Rosenkrangebeten um ein Ende der Pandemie aufgerufen und einen eigenen zusätzlichen Gebetstext dazu veröffentlicht.
Die Evangelisten Matthäus (1,18-25) und Lukas (1,26-38) erzählen, dass Jesus von Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen worden ist. Diese Erzählungen beabsichtigen kein Schlechtmachen der menschlichen Sexualität, wie das dann in der späteren Kirchengeschichte leider oft geschehen ist. Sie bieten auch keine biologischen Informationen, sondern sie machen eine theologische Aussage über die Bedeutung Jesu: Er ist wahrhaft Mensch, von einer Frau geboren, aber er ist nicht Produkt menschlichen Könnens und Wollens. Menschen können ihr Heil nicht selbst „er-zeugen". Jesus ist das Geschenk Gottes schlechthin. Die Welt kommt zu ihm wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Und Maria? – Sie „verkörpert“ mit Leib und Leben das volle gläubige Ja zu diesem Geschenk.
Wenn Konzilien sie später als „Immer-Jungfrau“ (griech. aei-parthenos; lat. semper virgo) bezeichnen, dann stellen sie Maria als Menschen dar, der zeitlebens in Gott seine große Liebe sah - eine Liebe, an die keine menschliche Beziehung und irdische Bindung heranreichen konnte. Sie ist damit aber nicht nur für zölibatäre Menschen Vorbild. Der Apostel Paulus schrieb an die Christengemeinde von Korinth, in der es Mütter und Väter, Verheiratete und Ledige in verschiedenen Beziehungsformen gab: „Ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.“ (2 Kor 11,2) - Frei übersetzt heißt das: Letztlich soll euch allen nichts wichtiger sein als die Liebe, die Gott euch in Jesus Christus schenkt. In diesem Sinn kann jeder Christ, jede Christin „jungfräulich“ sein.
Päpstliches Corona Gebet
In dieser dramatischen Situation voll von Leiden und Ängsten, welche die ganze Welt bedrücken, wenden wir uns an dich, o Mutter Gottes und unsere Mutter, und suchen Zuflucht unter deinem Schutz und Schirm.
O Jungfrau Maria, in dieser Pandemie des Coronavirus wende deine barmherzigen Augen uns zu und tröste alle, die um ihre verstorbenen Angehörigen trauern und weinen, die zuweilen in einer die Seele verletzenden Weise beerdigt wurden. Stütze alle, die sich um die Kranken ängstigen, denen sie wegen der Ansteckungsgefahr nicht nahe sein können. Schenke Zuversicht denen, die wegen der ungewissen Zukunft und der Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit in Sorge sind.
Mutter Gottes und unsere Mutter, erflehe für uns bei Gott, dem barmherzigen Vater, dass diese harte Prüfung ein Ende habe und am Horizont wieder Hoffnung und Friede erscheine. Wie zu Kana trete bei deinem göttlichen Sohn für uns ein, dass die Familien der Kranken und der Verstorbenen getröstet werden und sie im Herzen wieder Vertrauen fassen können.
Beschütze die Ärzte, die Krankenschwestern und -pfleger, die im Gesundheitswesen Tätigen und die Freiwilligen, die in dieser Notsituation an vorderster Front kämpfen und ihr Leben riskieren, um das anderer zu retten. Begleite ihr heroisches Bemühen und gib ihnen Kraft, Güte und Gesundheit.
Sei du bei denen, die Tag und Nacht die Kranken pflegen, und hilf den Priestern, die mit seelsorgerischem Eifer und einem dem Evangelium entsprechenden Einsatz versuchen, allen zu helfen und eine Stütze zu sein.
Heilige Jungfrau Maria, erleuchte den Verstand der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, auf dass sie geeignete Lösungen zur Bekämpfung des Virus finden.
Stehe den Verantwortlichen der Nationen bei, dass sie Weisheit, Fürsorge und Großmut walten lassen und mit Weitblick und im Geist der Solidarität durch soziale und wirtschaftliche Programme all denen zur Hilfe kommen, denen das Nötige zum Leben fehlt.
Heilige Maria, rühre die Gewissen an, damit die Unsummen für die Vermehrung immer ausgeklügelterer Waffensysteme vielmehr einer angemessenen Forschung zur künftigen Vermeidung ähnlicher Katastrophen zugutekommen.
O geliebte Mutter, lass in der Welt das Zugehörigkeitsgefühl zu der einen großen Familie wachsen im Bewusstsein des Bandes, das uns alle eint, damit wir in geschwisterlichem und solidarischem Geiste der vielfachen Armut und den Situationen des Elends Abhilfe leisten. Stärke uns, damit wir feststehen im Glauben, Ausdauer haben im Dienen und beharrlich sind im Beten.
O Maria, Trösterin der Betrübten, nimm deine geplagten Kinder in den Arm und erwirke bei Gott, dass er in seiner Allmacht eingreife, um uns von dieser schrecklichen Epidemie zu befreien, damit das Leben unbeschwert wieder seinen normalen Gang aufnehmen kann.
Dir vertrauen wir uns an, die du auf unserem Weg als Zeichen des Heils und der Hoffnung erstrahlst. O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria. Amen.
Mit den Worten "Magnificat anima mea Dominum" („Meine Seele preist den Herrn“) beginnt der Lobgesang Marias im Lukas-Evangeliums (Lk 1,46–55) . Es wird unter anderem im Stundengebet, aber auch in den christlichen Festen der Weihnacht gesungen, weil es im weiteren Sinne zur Weihnachtsgeschichte gehört.
Jährlich pilgern Millionen Menschen in Wallfahrtsorte, die der Heiligen Maria gewidmet sind. Das sind weltweit die meistbesuchten: