Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Sonntag spielt für Christinnen und Christen schon seit der Urkirche eine wichtige Rolle. Er ist – erinnernd an die Auferstehung Jesu Christi – für viele ein Tag der Freude, der Erholung, der Gemeinschaft und des Gottesdienstes. Doch wie lässt sich der Sonntag in Zeiten wie diesen zuhause, in der Familie, in der Partnerschaft oder allein feiern?
Einmal indem sich dieser Tag von den anderen Tagen der Woche unterscheidet. Gerade wenn ich seit Wochen (alleine) zuhause bin, ist es wichtig, meinem Leben einen Rhythmus zu geben: Alltag und Feiertag wechseln sich auch weiterhin ab. Das gibt Halt. Einen Halt, den ich momentan selber verantworte und gestalten kann: Durch ein besonders festliches Frühstück oder Mittagessen, durch ein nachmittägliches Telefontreffen mit einem lieben Menschen, durch einen besonderen Spaziergang … und vielleicht durch eine Zeit für die Seele, ein Buch mit Tiefgang, vielleicht auch die Heilige Schrift? Durch eine Zeit mit Gott – einen Gottesdienst?
Für Christinnen und Christen sind in dieser Zeit auch in ihrem Feiern auf sich selbst gestellt. „Kirche-Sein“ ohne Priester, ohne Kirchenraum, in dem wir uns versammeln und unseren gewohnten Gottesdienst (mit)feiern. Jetzt ist das, was manche als Hauskirche von früher kennen und was wir im diözesanen Zukunftsbild auch für unsere Zukunft beschreiben, notwendige Wirklichkeit: Wir selbst tragen Verantwortung für unseren Glauben und auch für die Art, wie wir ihn leben und feiern, wie wir beten können – alleine und in Gemeinschaft, und wie wir über unseren Glauben sprechen können.
Niemand muss sich genieren, wenn er/sie jetzt sagt: Das kann ich nicht (mehr), ich habe darin keine Übung. So geht es den meisten von uns. Vielleicht hat es bisher manchmal mit einem Tischgebet geklappt oder wir haben im Advent ein gemeinsames Lied beim Adventkranz oder beim Christbaum gesungen. Aber viel mehr Erfahrungen haben wir einfach nicht. Beten lernen, alleine die Heilige Schrift lesen und verstehen, sich einmal über ein Schriftwort zu zweit oder in einer größeren Gemeinschaft auszutauschen – das ist ungewohnt, vielen auch unangenehm. Deshalb ist Behutsamkeit gefragt, aber auch Mut.
Wenn wir zuhause Gottesdienst feiern wollen, gilt es gut zu spüren, welche Form für mich/für uns passt. Das ist anders, wenn ich alleine feiere als wenn ich Teil einer Familie bin. Es hängt ab vom Alter der Feiernden und ihren Erfahrungen und Zugängen zum Glauben. Ich kann eine schlichte Wort-Gottes-Feier halten oder kreative Methoden einbeziehen – je nach Lebenssituation ist hier ein großer Spielraum. Nützen wir diese Chance und lassen wir uns darauf ein! Üben wir dieses neue Kirche-Sein!
Hier finden Sie ein paar Tipps, wie eine Feier zuhause gelingen kann.
Konkrete Vorschläge für die Feier des jeweiligen Sonntags, die Schrifttexte und einen Predigtimpuls zum Sonntag finden Sie unter www.sonntagsblatt.at. Bitte lesen Sie die Bausteine in der Vorbereitung durch und wählen Sie jene, die für Ihre Feiersituation passen.
Zeit: Vereinbaren Sie mit Ihrer Familien bzw. Ihren Mitbewohnerinnen einen Zeitpunkt, an dem alle, die möchten, zum (Familien)Gottesdienst eingeladen sind. Eine schöne Möglichkeit ist es, die Feier vor einem (gemeinsamen) Essen zu machen. Die Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, die wir in der Eucharistiefeier begehen, spiegelt sich beim (gemeinsamen) Essen zuhause wider. Wenn Sie alleine sind, stellen Sie auf ihren Tisch ein paar Fotos von Menschen, die Ihnen wichtig sind.
Ort: Wählen Sie eine Ort aus, an dem alle gut Platz haben, um in Ruhe an der Feier teilzunehmen: im Wohnzimmer oder um den Esstisch. Stellen Sie eine Kerze in die Mitte, ein paar Blumen, wenn Sie haben ein Kreuz, ein Heiligenbild oder eine Statue und eine Bibel. Sind Kinder im Haus, könnten sie diese Mitte gestalten, vielleicht auch eine Hauskerze gestalten. Auch alte Kerzen können kreativ aufgepeppt werden. Passend zum Evangelium kann diese Mitte immer anders gestaltet werden.
Texte und Lieder: Wählen Sie die Schriftstellen, Gebete und Lieder aus, überlegen Sie sich, wer mitfeiert und wie lange die Feier dauern soll, wenn auch Kinder aufmerksam dabei sein sollen bzw. wie sie gut eingebunden werden können. Für die Feier gibt es keine starre Form, seien Sie kreativ, probieren Sie auch etwas Neues aus, was Ihnen hilft, die Botschaft des Evangeliums besser für sich zu erfassen. Möglich wären eine Symbolhandlung, ein Predigtgespräch, etwas malen oder aufschreiben.
Die Gebetstexte sind manchmal für ein „ICH“, manchmal für ein „WIR“ formuliert. Bitte beim Lesen entsprechend an ihre Situation anpassen!
Rollen: Überlegen Sie, welchen Aufgaben es gibt: Wer liest die Lesung, wer das Evangelium, wer kann die Lieder anstimmen oder brauchen wir Unterstützung durch ein Instrument oder einen CD-Player bzw. die Homepage. Wer spricht den Segen?
Marlies Prettenthaler-Heckel
Die Sonntagsbriefe des Fachbereichs für Pastoral und Theologie bieten Sonntag für Sonntag Gedanken zu den Sonntagslesungen, einen Vorschlag für ein Gebet sowie einen Impuls zu aktuellen Themen. Die Sonntagsbriefe im August beschäftigen sich mit der päpstilchen Enzyklika "Laudato si", die vor 5 Jahren erschienen ist und nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Das Netzwerk Gottesdienst gestaltet jeden Sonntag liturgische Bausteine für den Sonntag zu Hause.
Menschen
die aus der Hoffnung leben
sehen weiter
Menschen
die aus der Liebe leben
sehen tiefer
Menschen
die aus dem Glauben leben
sehen alles
in einem anderen Licht.
Lothar Zenetti