Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Donnerstag, 14. November, fand in Schladming von 18 bis 18.30 Uhr die erste Mahnwache für den Verbleib von Hossein K. statt. Der Lehrling im Diakonissen-Spital, der zum christlichen Glauben übertreten möchte, wurde vor wenigen Tagen in Schubhaft genommen und soll nach Afghanistan abgeschoben werden, obwohl er zu diesem Land keinerlei Bezug hat. Am Freitag, 15. November, wurde der Lehrling aus der Schubhaft entlassen und der zweite Asylantrag angenommen, weil Hossein in der Taufvorbereitung ist und sich ein neuer Asylgrund ergeben hat.
Durch vielfältigste Interventionen und das Anhörungsverfahren konnte glaubhaft versichert werden, dass Hosseins Willen „echt“ ist. Bis das neue Asylverfahren abgeschlossen ist, hat Hossein Aufenthaltsrecht in Österreich. Was sein Lehrverhältnis in der Klinik Diakonissen betrifft, ist die Lage noch unsicher.
Regina Höfer, Pfarrgemeinderätin in Haus im Ennstal: „Es ist wunderbar und macht demütig, was der Glaube an Gott und Gebete für eine Kraft geben.“ Sie hat mit Hossein unmittelbar nach seiner Freilassung telefoniert. „An alle liebe Grüße. Ich muss mich von den Strapazen der letzten Wochen erholen. Danke“, so der gut integrierte Lehrling.
Martin Weirer, Koordinator der Region Ennstal und Ausseerland der Katholischen Kirche Steiermark, sagt zur neuen Entwicklung: „Ich bin glücklich und dankbar, dass die für Hossein sehr belastende Schubhaft beendet ist. Meine Gedanken sind in dieser Zeit aber auch bei den anderen Menschen, die sich vor einer Abschiebung nach Afghanistan fürchten müssen. Gebete und Mahnwachen sollten fortgesetzt werden, damit auch sie eine Chance haben. Österreich muss endlich begreifen, dass eine Abschiebung in dieses Kriegsland unwürdig ist.“ Hannes Stickler, Diakon und Betriebsdirektor der Klinik, bedankt sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern. „Ökumenische Solidarität und der unermüdliche Einsatz von Menschen aus ganz Österreich sind ein Hoffnungsschimmer für ein segensreiches Miteinander. Es ist gelungen, mit Zivilcourage ein ermutigendes Zeichen der Nächstenliebe zu setzen! Gott sei Dank.“
Bischof Wilhelm Krautwaschl verfolgte das Geschehen aus dem Heiligen Land. „Das religiöse Bekenntnis - mit dem Katechumenat gehört Hossein K. der Kirche an - ist ein Asylgrund. Hoffen und beten wir weiter“, so der Bischof der Diözese Graz-Sekau. Die Mahnwachen vor der evangelischen Kirche in Schladming donnerstags um 18 Uhr werden jedenfalls fortgesetzt, so Martin Weirer.