Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor ist als Sozialphilosoph auf Medienwissenschaften spezialisiert. In diesem Buch befasst er sich analytisch und kritisch mit den Prozessen in unserer digitalen Lebenswelt. Wir gestalten unsere Lebenswelt mit den Mitteln der Hochtechnologie und der künstlichen Intelligenz. Aber damit verändern wir die Formen unserer Kommunikation und die Grundbestände unseres Daseins. Denn im High-Tech-Dschungel werden Orientierungen für die Einzelnen und für Kleingruppen immer schwieriger. Die Prognosen von Frederick Taylor haben sich längst verwirklicht, aus dem Arpanet sei das Internet geworden, damit bewegen wir uns zunehmend in virtuellen Realitäten. Die großen Suchmaschinen ermöglichen uns neue Zugänge zu vorläufigem Wissen.
Im Internet verändert sich unsere Kommunikation, die Bipolarität der Welt (gefällt mir; gefällt mir nicht) schreitet voran. Durch die Deregulierung der Netze werden alte Regeln der Kommunikation abgebaut, die Datenmengen werden unüberschaubar und nur begrenzt nutzbar. Damit ist eine neue Lebenskultur in Gang gekommen, Textkompetenz verbindet sich mit Sachkompetenz. Allerdings verringert sich damit die Verhaltenskontrolle in der Öffentlichkeit, denn im Cyber-Netz ist fast alles möglich und erlaubt, was in der empirischen Wirklichkeit nicht möglich und tragbar ist. Die griechische Agora verliert ihre Norm- und Kontrollfunktion, die Öffentlichkeit bewegt sich in schwer lösbaren Paradoxa. Trotz allen Trainings nimmt unsere Aufmerksamkeit im Bezug auf die Datenmengen immer mehr ab, in der Kommunikation kehren die Bilder (icons) zurück, sie verdrängen die Argumentation. Viele Zeitgenossen leben unter dem Druck des Wahrgenommenwerdens, doch die Repräsentation der Vielfalt schwindet. Es geht primär um Ranking und Informationsmengen, die Schwarmintelligenz gewinnt an Bedeutung. Im Netz werden viele alternative Öffentlichkeiten möglich. Durch wirtschaftliche Vorgaben und Zwänge entstehen digitale Gefolgschaften und Stammesgesellschaften. Neue Ausgrenzungen und Feindbilder werden möglich, die Interkulturalität schlägt sehr schnell in neuen Tribalismus um. Neue Gruppenwerden durch Vorurteile und Ideologien gebildet, die Follower einer Gruppe bekennen sich zu bestimmten Lehren und Normen. Ein neuer Netzwerk Fundamentalismus ist die Folge, mit der Datenflut verbinden sich Tribalismus und Nationalismus. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen seien heute nicht vorhersehbar. Mit der Technik des 3-D-Druckers von Organen und Organismen sei eine völlig neue Dimension unseres Daseins im Entstehen. Das exzellent geschriebene Buch analysiert einige Grundprozesse in digitalen Gesellschaften, es will das selbstbestimmte Denken fördern.
Zielgruppe: Techniker, Philosophen, Politiker, Theologen, Religionslehrer, Seelsorger, Erzieher, Lehrer, Journalisten, engagierte Zeitgenossen.
(Prof. Anton Grabner-Haider, Graz)