Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ein sehr aktuelles Buch zu den Grundfragen der Religion legt der bekannt Wiener Mediziner und Theologe Johannes Huber vor. Es geht ihm um die Wiedergewinnung einer “Himmelsleiter” für moderne Zeitgenossen, um mögliche Wege zu einer Welt der Transzendenz im naturwissenschaftlichen Weltbild. Diese Suche verbindet er mit einer zeitgemäßen Auslegung der “Nachfolge Christi” des Thomas von Kempen im späten Mittelalter. Die Himmelsleiter ist ein starkes Symbol für den Aufstieg der Menschen in die Welt des Ewigen und des Göttlichen. Der Autor folgt einem holistischen Weltbild, wie es der griechische Philosoph Plotinos von Alexandria vorgelegt hatte (um 300 n.C.). Für Johannes Huber ist heute die Welt der Photonen ein möglicher Übergang in die Welt des Ewigen und des Göttlichen. Er ist sich dessen bewusst, dass sich die göttliche Welt nicht beweisen lässt, aber er will starke Argumente für den Glauben an Gott finden. Photonen seien ein Teil der Ewigkeit, die in unseren Kosmos hereinwirke (S. 19). Dabei bezieht er sich auf die Physiker Wolfgang Rindler, Wolfgang Pauli und Albert Einstein oder H.P. Dürr. Die “Verklärung Jesu” vom Maler Raffael oder die Ekstaseerfahrungen der Mystiker seien Bilder und Symbole für eine höchste Wirklichkeit. Jedes menschliche Bewusstsein (Seele) komme aus der Ewigkeit. Jesus von Natareth habe den Menschen diese Erfahrung vermittelt; er habe nach einem Bericht des Philosophen Kelsos in Alexandria Medizin und Heilkunst studiert (bei den therapeutes). Mit diesem Wissen habe er in Galiläa eine Heilungsbewegung begründet. Durch seine Taufe im Jorden habe er die göttliche Welt ekstatisch erlebt. Im holistischen Weltbild sei alles mit allem verbunden. Ohne den Bezug zur Transzendenz werden viele Menschen zu Spielbällen der Genusssucht und der Banalität Doch die moderne Quantenphysik habe uns wieder einen Lichtspalt in die Welt der Transzendenz und des Göttlichen geöffnet.
Im 2. Teil des Buches versucht der Autor, die Kernaussagen der “Nachfolge Christi” (Imitatio Christi) Für die heutige Zeit zu übersetzen. Denn auch wir brauchen wieder mehr Demut und Bescheidenheit, mehr Rückzug aus dem Lärm der Welt, mehr an Mystik und Meditation, aber auch mehr an Nächstenhilfe und Solidarität mit den Schwächeren. In unseren Gesellschaften des Überflusses müssen wir wieder das rechte Maß finden. Zum Schluss berührt der Autor einige Problemfelder der Gegenwart, die Relativität der moralischen Werte, die übertriebene Gender-Diskussion, die gehässige Kritik an den Kirchen.Denn erst der Blick auf das Ewige und Göttliche vermag unserem Leben einen tragfähigen Sinn zu geben. Dies ist ein sehr aktuelles Buch, das aber auch viel an Widerspruch auslösen wird. Der Autor ist überzeugt, dass die Naturalisten und die Materialisten auch in den Naturwissenschaften nicht das Monopol auf Weltdeutung haben.
ZIELGRUPPE: engagierte Laienchristen, sinnsuchende Zeitgenossen, Naturwissenschaftler und Philosophen, Theologen und Religionslehrer, Seelsorger und Erzieher, Journalisten und Politiker
Prof. Anton Grabner-Haider