Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Dem Buch liegt eine vom Autor erstellte Studie zugrunde, die im Wintersemester 2005/2006 an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Innsbruck als kirchenrechtliche Dissertation angenommen wurde.
Im ersten Teil des Buches skizziert der Autor zunächst das gegenwärtige Priesterbild. Analysiert werden die Aussagen des II. Vatikanischen Konzils, ausgewählte postkonziliare Veröffentlichungen und das erneuerte Kirchenrecht. Breiten Raum widmet das Buch den kirchenrechtlichen Vorgaben, in denen die Eignungskriterien für angehende Priester umschrieben werden. Die körperlichen, psychischen und intellektuellen Voraussetzungen, die Anforderungen charakterlicher, moralischer und glaubensmäßiger Art und mit der freiwilligen Ehelosigkeit zusammenhängende Kriterien werden in eigenen Kapiteln behandelt. Das Thema der absoluten und relativen Eignung kommt ebenso zur Sprache wie die Frage nach der rechten Absicht und der notwendigen Freiheit.
Der zweite Teil hat das Verfahren zur Feststellung der Berufung und die Aufgaben der dafür zuständigen Organe zum Gegenstand. Konkret geht es um die Aufnahme in das Priesterseminar, Lektorat und Akolythat, Admissio und die Zulassung zum Weiheempfang. Besondere Aufmerksamkeit schenkt der Autor der Trennung von „forum internum“ und „forum externum“ in der Priesterausbildung. Er behandelt u. a. Fragen der möglichen Verlängerung der Probezeit und äußert sich auch zu den Rechtsmitteln bei Nichtzulassung zur Weihe sowie allfälligen Schadenersatzansprüchen bei schuldhaft verzögerter Feststellung der Ungeeignetheit.
Der Anhang umfasst das Literaturverzeichnis, den sehr umfangreichen Dokumententeil und die Verzeichnisse der Canones, Personen und Sachworte.
Am Werk beeindruckt besonders die große Materialfülle, die eingearbeitet worden ist. Neben den kirchenrechtlichen Dokumenten und Studien wird ein breites Feld an Beiträgen theologischer, psychologischer und auch zivilrechtlicher Art berücksichtigt. Auf diese Weise gelingt es, sehr viele Aspekte der Thematik in den Blick zu bringen. Weinberger scheut sich nicht, heikle Themenbereiche sehr kritisch anzusprechen, und zeigt dabei die Defizite der kirchlichen Normierungen auf. Er lässt bewusst persönliche Erfahrungen einfließen, die nicht immer positiv gewesen sein dürften, was der Arbeit zwar eine spezifische Note verleiht, m. E. jedoch in einer wissenschaftlichen Studie dieser Art fehl am Platz ist. Dem Wert des Buches tut das aber keinen Abbruch. Es wird sich als hilfreiches Handbuch und Nachschlagewerk für alle erweisen, die in der Priesterausbildung tätig sind oder selbst Priester werden wollen.
Zielgruppe: Priesterstudenten; alle, die in der Priesterausbildung tätig sind.
Johann Hirnsperger