Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor lehrt deutsche Gesichte an der Sorbonne in Paris, er ist Spezialist für die Antisemitismusforschung. Das Neue an dem Buch im Vergleich zur Biographie von Hugo Ott (1989) ist, dass der Autor den ganzen Briefwechsel und die “Schwarzen Hefte” die Philosophen in seine Biographie einordnet. So kann er zeigen, wie sich der Denker aus dem Schwarzwald von Jahr zu Jahr weiter entwickelt hat, was er gelesen und gelehrt hatte. Er zeichnet zuerst dessen Kindheit und Jugend in Messkirch nach, seine Zeit bei den Jesuiten in Konstanz und im Priesterseminar in Freiburg. Er zeigt wie der junge Theologe ein harter Kämpfer gegen den “Modernismus” in der katholischen Kirche war; von den Jesuiten hatte er den starken Antisemitismus mitgenommen, so kämpfte er bis zu seinem Lebensende (1976) gegen die rationale Aufklärung, gegen die Kultur der Moderne, vor allem der Städte. Sein Kampf galt aber auch dem Liberalismus, dem Sozialismus, der schwächlichen Demokratie und den Menschenrechten. Ab 1914 wurde er von der geistigen Aufrüstung zum Weltkrieg geprägt, seine Frau Elfriede Petri begeisterte ihn früh (ab 1922) für die Ideen der NS-Ideologie. Mit seiner Rektoratsrede von 1933 schloss er sich voll der NS-Partei an. Alle seine Vorlesungen bis 1945 dienten der geistigen Aufrüstung für den notwendigen Krieg gegen den “jüdischen Bolschewismus”. Nach dem Krieg wurde er sogleich “entnazifiziert”; er behauptete, ab 1934 habe er sich von der Partei distanziert. Der Erzbischof Conrad Gröber, aber auch Karl Jaspers und Romano Guardini setzten sich für die Rehabilitierung des Philosophen ein. So lehrte er sporadisch weiter bis 1973. Was den Krieg betraf, so hatte er keine Schuldgefühle der Deutschen und Österreicher zugelassen, denn der Krieg sei ein “Seinsgeschick” gewesen. Hier trennte sich Karl Jaspers von ihm. Der Autor nennt den Philosophen einen großen Leugner (Negativisten) und Täuscher, vor allem Franzosen, aber auch Italiener und Spanier waren nach 1945 von seiner Existenzphilosophie begeistert.Doch 1987 erschien in Frankreich von Victor Farlas ein sehr kritisches Buch zur NS-Ideologie Heideggers, das in allen romanischen Ländern zu heftigen Diskussionen führte. Seither ist das Interesse an diesem Denker sehr gering geworden,der sich an F. Nietzsche, O. Spengler, C. Schmitt und E. Jünger orientierte. Der Autor des Buches kennt leider nicht das Buch “Heidegger. Geschichte einer Täuschung” von Hans Ebeling (1989). Damit war in den deutschsprachigen Ländern die Bewunderung für Heidegger schon viel früher zusammengebrochen als in den romanischen Ländern. Das Buch ist eine sehr wertvolle Ergänzung zu den bisherigen Arbeiten zur Geschichte Heideggers. Philosophen der Analytischen Philosophie, des Kritischen Rationalismus und der Pragmatischen Philosophie staunten, auf welch niedrigem Niveau dieser gefeierte Denke sich bewegte, Es kam das Ende einer großen Täuschung.
ZIELGRUPPE: Philosophen, Theologen, Historiker, Lehrer, Religionslehrer, Journalisten, alle an Heidegger Interessierten
Prof. Anton Grabner-Haider, Graz