Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Pastoraltheologe aus Paderborn beendet sein opulentes Werk mit dem Satz: "Das Spiel der Macht ist vorbei." Ich frage mich nach der Lektüre des Werkes, wieso angesichts dieser Erkenntnis 600 Seiten notwendig waren, die vielfach undifferenziert - etwa nicht zwischen "Weihe" und "Amt" unterscheidend, die "repraesentatio Christi capitis" durch Geweihte verkürzend als bloße Christusrepräsentanz darstellend und diese damit den Getauften entziehend usw. - meines Erachtens bloß populär Ressentiments bedienen. Auf weiten Strecken wird ausgehend vom hermeneutischen Schlüssel schlecht gelebter "Macht" - die da und dort, auch in diesem Fall, vorzufindende Differenzierung verschiedener Begriffe dient eigentlich nur dazu, das Bild, das weit verbreitet scheint, zu unterfüttern - dem Untertitel des Werks alles andere als entsprechend lediglich plakativ gegen so manches angeschrieben, das Haslinger an der Art und Weise auszusetzen hat, wie er Kirche erlebt (hat). Wenn etwa nicht unterschieden wird, dass nicht das Kirchenrecht, sondern die derzeitige Lehre der Kirche die Weihe von Frauen ausschließt, und diese Lehre dann eigentlich nur dazu diene, der "Kaste der geweihten Männer" ihr Fortbestehen zu sichern, macht es sich Haslinger meines Erachtens zu einfach, aber ich bin eben auch Mann und noch dazu ein Vertreter dieser in sich verschworenen machtbesessenen Klerikergemeinschaft. - Ich musste mich "zwingen", die eine oder andere Passage der Klärung angesichts so mancher Ungereimtheiten nicht zu übersehen, wiewohl da und dort in entscheidenden Passagen Belege sinnvoll wären - wie hoch etwa ist der benannte "signifikante Anteil" derer, die ein "Weiheamt" ausüben und Kinder sexuell missbrauchen? Ich hoffe, dass auch der Autor sich der Macht bewusst ist, die er und viele andere Institutionen in der Gesellschaft tagtäglich ausüben; dass das Phänomen überall auftritt, wo Menschen zusammenleben, ist klar, wird da und dort auch in Nebensätzen erwähnt, aber irgendwie fühle ich mich nach der Lektüre beinahe schlecht, nach wie vor mein Leben in einer Institution/Organisation oder wie auch immer Kirche sich gestaltet beglückt zu leben, wiewohl ich viel einer der "machtbesessenen Erneuerungsbewegungen" verdanke. So über Kirche zu schreiben ist für mich einfach zu wenig. Die letzten 14 Seiten mit den dort aufgeworfenen Fragen, differenzierter und sachgerechter bearbeitet als der Rest, würden meines Erachtens Zukunftsperspektiven aufzeigen, die weiterhelfen könnten.