Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der theologische Sozialethiker von der Universität Graz legt hier ein sehr aktuelles Buch für eine neue und zeitgemäße Tierethik vor. Er diskutiert zuerst die herkömmliche Bewertung der Tiere in der christlichen Glaubenslehre und Moral und verweist dann auf zaghafte Neubewertungen im Weltkatechismus (1993 und 1997), sowie auf die Lehren der letzten Päpste, vor allem auf Papst Franziskus. Mit einigen Philosophen (St. Clark, P. Singer, T. Regan, A. Linzey) plädiert er dafür, auf lange Sicht den Tieren insgesamt einen höheren Rechtsstatus zu geben, als das bisher der Fall war. Das langfristige Ziel für eine globale christliche Überzeugungsarbeit wäre dann eine weitere Verbreitung der vegetarischen und der veganen Lebensweise, d.h. auf Fleisch und tierische Produkte ganz oder weitgehend zu verzichten. Der Autor spricht von einem vegetarisch-veganen Imperativ in der Moral. Das Wohl aller Lebewesen sollte vor allem von religiösen Menschen geachtet werden, eine konsistente “Ethik des Lebens” könnte heute allen Menschen zugemutet werden. Freilich braucht es dafür eine intensive und umfassende Überzeugungsarbeit. Von anderen Religionen (Buddhismus, Jainismus) sollten die Christen weltweit mehr Achtsamkeit auf Tiere und mehr Mitgefühl mit den Tieren lernen, eine interreligiöse Tierethik sei sehr wohl möglich. Konkret heißt das, dass die Erziehung und die Politik dahin wirken sollten, dass medizinische Tierversuche stark eingeschränkt und dass exzessive Massentierhaltung beendet werden sollten. Gewiss beginnen die großen Weltkulturen China und Indien mit dem vergrößerten Wohlstand auch mit verstärktem Fleischkonsum, mit sehr negativen Auswirkungen auf das globale Klima. Konkret kann eine theologische Tierethik in den christlich geprägten Ländern um mehr Respekt vor den Tieren werben, der Fleischkonsum in Wohlstandsgesellschaften kann stark verringert werden. Zwar ist die Stimme der theologischen Ethik schwach, doch wenn sie sich mit kritischen Argumenten mit der Erziehung und der Politik verbindet, dann kann sie global deutliche Veränderungen bewirken. Dass dies möglich und dringlich ist, davon ist der Autor überzeugt.
Zielgruppe: Theologen, Religionslehrer, Seelsorger, Politiker, Lehrer, Erzieher, Ökonomen, kritische Konsumenten, engagierte Laienchristen. (Prof. Anton Grabner-Haider)