Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor stammt aus dem Libanon, er arbeitet als Islamwissenschaftler und Publizist in Deutschland. In diesem Buch zeigt er die kritische Erforschung der Anfänge des Islam und der Entstehung der Koran nach, wie sie in den westlichen Ländern betrieben wird. Er bezieht sich auf die Forschungen von J. von Ess, P. Crone, K.H. Ohlig, Ch. Luxenburg, G. Dogran u.a. Sie beziehen sich auf die Textquellen der Perser und der Byzantiner im 7. und 8. Jh, die ein differenziertes Bild ergeben. Es zeigt sich, dass die offiziellen Lehren der islamischen Theologen nicht mit den Quellen der Nachbarkulturen übereinstimmen. Die Endredaktion des Koran und der Hadithe ist später anzusetzen, wohl erst unter dem Khalifen Malik und unter der Herrschaft der Abbasiden. Stärker berücksichtigt wird die Theologie der Mutazilisten, die sich um eine Verbindung der islamischen Religion mit den Lehren der griechischen Philosophie bemühten. Denn zu dieser Zeit wurden in Bagdad und Damaskus die großen Werke der griechischen Philosophie, Medizin, Mathematik und Astronomie in die arabische und persische Sprache übersetzt. Die heutigen Vertreter einer rationalen Aufklärung im Islam wollen die Bemühungen der Mutazilah weiterführen.
Doch in den letzten Jahrzehnten sind in vielen islamischen Ländern die religiösen Fundamentalisten und die Dschihadisten stärker geworden, sie kämpfen gegen die westliche Kultur und gegen die Erkenntnisse der modernen Wissenschaften. Der Autor glaubt aber, dass die jüngere Generation in den großen Ländern Persien und Saudi-Arabien nicht mehr den Lehren der Islamisten folgen wollen. Auch sie wollen eine Öffnung zu den Erkenntnissen der Wissenschaften und zu den Methoden der kritischen Vernunft. Und er ist überzeugt, dass auch viele der jüngeren Politiker diesen Weg gehen wollen. Freilich leben viele Vordenker eines Kritischen Islam in den moslemischen Ländern, aber auch in Europa sehr gefährdet, denn sie werden von religiösen Fanatikern mit dem Tod bedroht. Denn die religiösen Fanatiker wollen keine Veränderungen ihrer heiligen Lehren. Das Buch gibt wichtige Einblicke in das innere Ringen um eine aufgeklärte in liberale Theologie in der großen Weltreligion mit 1,8 Milliarden Mitgliedern. Es zeigt aber auch, welche sozialen und politischen Potentiale in dieser Weltreligion wirksam sind.
ZIELGRUPPE: Islamwissenschaftler, Historiker, Theologen, Religionslehrer, Seelsorger, Erzieher, Politiker, Journalisten, engagierte Laienchristen.
Prof. Anton Grabner-Haider, Graz