Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor ist Zeithistoriker und leitete in Berlin das Zentrum für Antisemitismusforschung. In diesem umfassenden Werk geht es ihm um die Frage, wie negative Vorurteile gegen Personen und Gruppen entstehen, wie sie verstärkt werden und in politische Programme umschlagen können. Diesen Prozess zeigt der Autor in der Entwicklung des Antisemitismus, und der Rassenlehre seit dem 19. Jh. Dabei wird Fremdes zum Feindbild und zur Bedrohung der eigenen Lebensform stilisiert, dieses Feindbild wird in der Kommunikation ständig verstärkt und gefestigt, bis aus der Bekämpfung dieses Feindbildes ein politisches Programm wird. Heute kann dieser Prozess der ideologischen Feinbilder durch die neuen Medien und durch ständige Fake News enorm beschleunigt werden. So wird aus der realen Bedrohung durch islamische Terroristen sofort eine generelle Islamfeindschaft aufgebaut, mit dem Fernziel, alle Moslems aus Europa zu vertreiben. Oder es werden aus wirtschaftlichen Problemlagen Verschwörungstheorien geschaffen, die sich gegen das jüdische Finanzkapital wenden. Nun ist es für das demokratische Denken und die politische Philosophie ungemein schwierig, diese subtilen oder offenen Feindkonstruktionen aufzudecken und als Unterstellungen zu entlarven. Der Autor zeigt, wie heute in vielen Medien negative Vorurteile gegen Andersdenkende aufgebaut werden, wie ständig Hass geschürt wird gegen Moslems, gegen Juden oder gegen “Gutmenschen”, wie ideologische Programme entstehen, die jeder Zeit zu Gewalt führen können. Aber er betont auch, dass Kritik an der Politik des Staates Israel kein Antisemitismus ist. Ausführlich befasst sich der Autor mit dem alten und dem neuen Rassismus, mit der gezielt eingesetzten Fremdenfeindlichkeit, mit religiösen Trennlinien, mit dem blinden Fanatismus und der ideologischen Aufrüstung bestimmter Gruppen und Bewegungen in Europa. Das Buch lädt dazu ein, genau hinzusehen auf politische Bewegungen, die zum Hass gegen Mitmenschen aufrufen, wachsam zu sein gegenüber neuen Ideologien, die allgemeinen Menschenrechte und die Regeln der Demokratie zu verteidigen, nach vernünftigen Problemlösungen zu suchen und die wehrhafte Demokratie zu stärken. Hier liegen auch große Aufgaben für die Kirchen und die religiösen Glaubensgemeinschaften. Insgesamt ein sehr wichtiges Buch zur Zeitlage.
Zielgruppe: Politiker, Lehrer, Theologen, Seelsorger, Religionslehrer, Erzieher, Journalisten, Sozialarbeiter, engagierte Kirchenchristen
Prof. Anton Grabner-Haider, Graz