Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Der frühere Abt von Einsiedeln hat schon so manch Nachdenkliches geschrieben. Als neuer Propst von St. Gerold in Vorarlberg lehnt er sich an den hl. Augustinus von Hippo an, "dass nämlich viele, die drinnen sind, in Wirklichkeit draußen sind, und viele, die draußen sind, in Wirklichkeit drinnen sind" (17). Werlen wählt dabei den Weg, der Haltung und der Versuchung des "Pharisäismus" anhand biblischer Stellen auf den Grund zu gehen: "Sie zeigt sich im Gesetzesdenken, im Starrsinn, im Festgefahrensein, in der Überheblichkeit, in der Verachtung, in der Selbstgerechtigkeit, in der Heuchelei, in der Herzensverhärtung, in der Scheinheiligkeit, in der Verlogenheit, in der Arroganz, im äußerlichen frommen Getue, in der Verurteilung, in der Lieblosigkeit und in der Haltung: Alles ist klar." (29). Auf seinem leicht lesbaren Weg, der in den 82 recht kurzen Kapiteln dazu einlädt, zwischendurch die Gedanken zu ordnen anstelle alles auf einmal zu lesen, zitiert er des öfteren Bonhoeffer, Delp und vor allem die Benediktinerin Silja Walter. Dabei bekennt Werlen, dass freilich auch er den Pharisäer in sich spüre und seinen Einsprüchen erliege (172). Er geht von Begegnungen Jesu mit Pharisäern aus, blendet da und dort auch Ereignisse des Alten Bundes ein und beendet sein Buch mit Darstellung mancher Personen des Neuen Testaments, die sich letztlich in der lebendigen Begegnung mit Jesus herausgefordert sahen; unter ihnen nimmt Paulus eine herausragende Stellung ein. Auch die Corona-Zeit, auf die er da und dort Bezug nimmt, böte Chance, nicht in Zahlen, sondern in Menschen zu denken; Themen wie "Frau in der Kirche" werden auf dem Weg auch bedenkenswert bedacht. Ein "echter Werlen" bin ich versucht zu sagen: vieles, das es zu bedenken gilt für das Leben und den Glaubensweg.
Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl