Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der englische Philosoph Tim Crane möchte mit diesem Buch unter den Atheisten und Religionslosen um mehr Verständnis für die religiösen Weltdeutungen vieler Zeitgenossen werben. Denn er ist überzeugt, dass viele Religionsverächter einem verzerrten Bild von Religion folgen. Dabei zieht er eine klare Grenze zwischen der Religiösen, die sich auf eine transzendente Wirklichkeit beziehen, und den Nichtreligiösen, die auf diesen Bezug verzichten. Allerdings zählt er die religiösen Atheisten (R. Dworkin, A. Comte-Sponville, A. de Botton) nicht zu den konsequenten religionslosen Denkern. Zunächst will er zeigen, dass religiöse Überzeugungen nicht mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild verträglich seien. Doch er ist überzeugt, dass die neue Bewegung der “Brights” (seit 2003, mit R. Dawkins und J. Dennet) den Glauben der Religiösen bewusst missversteht. Deswegen folgt er den Analysen von W. James und E. Durkheim, obwohl er an keine Transzendenz glaubt und auch kein Humanist sein möchte. Vielmehr gibt die Religion den Glaubenden eine feste Orientierung und einen Sinn zum Leben, sowie einen Impuls zum sozialen Handeln. Gott sei mit keiner Hypothese der Wissenschaft zu vergleichen, denn der Glaube an eine unsichtbare Ordnung trage das Leben der Religiösen. Diese finden in ihrem Glauben einer starke Identifikation und eine Zugehörigkeit zu Großgruppen.. Der Neue Atheismus verzerre das Bild der Religion, er verstehe nicht den Wert der religiösen Bilder und Riten, er verkennt den praktischen Beitrag religiöser Menschen zu unserer Zivilisation. Im Bezug zur Gewalt wirke die Religion ambivalent, zum Teil könne sie diese verringern, zum Teil aber verstärken. Die Grenze der philosophischen Toleranz liege dort, wo eine Religion zu Hass, Gewalt und Krieg aufruft. Atheisten sollten aber den positiven Beitrag der religiösen Zeitgenossen zum friedvollen Zusammenleben schätzen. Dies ist ein wertvolles Buch, auch wenn der Autor das Pragmatische Kriterium der Religion und die Vorgaben des Kritischen Rationalismus nicht im Blick hat. Es lädt nämlich zu möglichen Kooperationen zwischen Religiösen und Nichtreligiösen ein.
ZIELGRUPPE: Philosophen, Theologen, Religionslehrer, Seelsorger, Erzieher, Journalisten, Atheisten und Skeptiker, kritische Laienchristen.
(Prof. Anton Grabner-Haider, Graz)