Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der aus Wien stammende US-Benediktiner und bekannte Meister der Spiritualität vertritt die These, dass Gläubige aller Religionen letztlich denselben „Ur-Glauben“ teilen. Dieser Glaube sei „katholisch“ im Ursinn des Wortes, also universal und nicht auf das Christentum beschränkt.
Davon ausgehend spürt Steindl-Rast jeder Aussage des Apostolischen Glaubensbekenntnisses anhand von drei Fragen nach:
Was heißt das eigentlich?
Woher wissen wir das?
Warum ist das so wichtig?
Den Antworten folgen „persönliche Erwägungen“. Von Jesus, den er auch als historische Person ernst nimmt, sagt er: „Was uns in seinem Leben aufleuchtet, ist der Funke göttlichen Lichtes, den alle Menschen in sich tragen, der in ihm aber hell lodert.“ (S.85) So kann man das wahre Selbst in uns als „Christuswirklichkeit“ bezeichnen. „Das mythische Bild von der Zeugung Jesu durch den Heiligen Geist weist auf göttliche Initiative hin“ (S.88) und die Botschaft von Kreuz und Auferstehung bedeutet: „Der Totgewesene lebt und herrscht. Und das gilt auch für den Christus-in-uns.“ (S.149) „Alle, die sich beleben lassen von Gottes Lebensatem, der Natur und Geschichte durchströmt, stellen im weitesten Sinn Kirche dar.“ (S.188f) „Hie und da“, bekennt der Autor, „lässt mich meine Kirche in ihrem Rahmen jene Gemeinschaft erahnen, die allein im vollen Sinn DIE HEILIGE KATHOLISCHE KIRCHE ist.“
Der Versuch, den trinitarischen Glauben der christlichen Kirchen von einem menschlichen „Ur-Glauben“ her zu verstehen und umgekehrt diesen „Ur-Glauben“ trinitarisch zu deuten, verdient Beachtung. Dass ein solcher Versuch von christlicher Seite theologisch kritisch befragt werden darf und muss, weiß Steindl-Rast sicher – und sollte auch seine „spirituell-interreligiöse“ Anhängerschaft nicht verärgern.
Karl Veitschegger