Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Beginn der Feier werden die Eltern gefragt, welchen Namen sie ihrem Kind gegeben haben. Den Namen haben die Eltern mit Liebe für ihr Kind ausgesucht. Damit wird es ein Leben lang gerufen werden. Auch Gott kennt jede und jeden von uns mit Namen und sagt: "DU bist mein geliebtes Kind!"
Es ist es üblich, als Taufnamen den eines Heiligen zu wählen - gegebenenfalls in abgewandelter Form. Dieser Heilige ist der Namenspatron des Kindes und sein Gedenktag wird als Namenstag gefeiert. Finden Sie Informationen zu Ihrem Heiligen und Ihrem Namenstag hier.
Taufspender und Angehörige bezeichnen den Täufling schon vor der Taufe mit dem Kreuzzeichen. Christsein ist in seinem tiefsten Wesen nicht eigene Leistung, sondern Geschenk (dieser Aspekt wird in der Kindertaufe besonders deutlich!): Noch bevor ich mich für Gott und Christus entscheiden kann, hat Gott sich bereits für mich entschieden – in Jesus Christus. Der Glaube der ganzen Gemeinschaft der Kirche geht mir voraus, "prägt" mich und trägt mich ein Leben lang, lässt meinen persönlichen Glauben wachsen und reifen. Mein Leben steht unter einem guten "Vorzeichen".
Der Täufling wird mit Wasser entweder durch Untertauchen oder Übergießen getauft. Dabei spricht der Taufspender "N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.".
Wasser ist ein Ur-Symbol für Reinigung und Erfrischung, Tod und Geburt, Sterben und Auferstehen. Das Wort "Taufe" kommt von "tauchen". Wer "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Matthäus 28,19) getauft wird, wird eingetaucht in die Liebe Gottes, um aus Gott neu geboren zu werden zu unvergänglichem Leben.
Neue Geburt bedeutet: Das letztlich Bestimmende in meinem Leben ist nicht meine biologische Geburt (mein genetisches Erbe mit vorprogrammiertem Sterben-Müssen) und nicht meine "soziale Geburt" (Hineingeborenwerden in ein Milieu, in Belastungen und Schuldzusammenhänge - theologisch auch "Erbschuld" genannt), sondern das letzte Wort in meinem Leben hat Gott, die Quelle des ewigen Lebens.
Diese Liebe Gottes, aus der ich immer neu leben darf, ist kein Privatbesitz. Sie ist ihrem Wesen nach ein Geschenk zum Weiterschenken:
"Wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben!" (1 Johannes 4,11)
Das Chrisam (das heilige Öl) ist Symbol für den Geist Gottes. Im alten Israel wurden Könige, Priester und Propheten - sie sind die großen Hoffnungsträger des Volkes - mit Öl gesalbt. Das Neue Testament verkündet, dass Jesus von Nazaret der Gesalbte ist (hebräisch "Meschiach", griechisch "Christos"). Er ist der König, der Priester und der Prophet - Hoffnungsträger wie niemand sonst. Durch die Taufe bekomme ich Anteil an seinem Königtum, Priestertum und Prophetenamt:
"Er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott seinem Vater." (Offenbarung 1,6)
"Ihr seid eine königliche Priesterschaft." (1 Petrus 2,9)
"Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein." (Joel 3,1; Apostelgeschichte 2,17)
Chrisamöl besteht aus reinem Olivenöl dem etwas Balsam beigemischt wird. Es wird in der Bischofskirche im Rahmen der Chrisam-Messe am Gründonnerstag, oder einem anderen Wochentag der Karwoche, vom Bischof geweiht.
Das will die Kirche mit der Chrisam-Salbung nach der Taufe verdeutlichen:
Als Christ oder Christin bin ich
Das Taufkleid wird entweder von der Pfarre zur Verfügung gestellt, oder in der Familie gibt es ein Taufkleid, das über Generationen weitergegeben wird.
Das Taufkleid ist ein Zeichen der umfassenden Gemeinschaft mit Christus. Er umhüllt und schützt uns wie ein Gewand. Ein Sprichwort sagt: "Kleider machen Leute". Sie verbinden und machen Unterschiede. Der Apostel Paulus sagt: "Ihr alle, die ihr auf Christus getuaft seid, habt Christus als Gewand angelegt." (Gal 3,27) Der Glaube an Christus eint, überwindet soziale Schranken und ermöglicht neue Formen des Miteinanders:
"Die ihr auf Christus getauft seid, ihr habt Christus angezogen. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid eins in Christus." (Galater 4,27-28)
Christus selber ist das Licht, das in der Taufe zu diesem Kind gekommen ist. Dieses Licht wird niemals ausgelöscht werden. Kerzen sind generell Symbole für Christus als Licht der Welt und seine Aufforderung an uns, selbst Licht der Welt zu sein. Die Taufkerze wird von den Eltern oder Paten an der Osterkerze entzündet, um zu zeigen, dass das Licht von Christus empfangen wird.
Jesus Christus sagt: "Ich bin das Licht der Welt!" (Johannes 8,12), aber auch "Ihr seid das Licht der Welt!" (Matthäus 5,14) Es genügt nicht, ein Kirchenlicht zu sein und über die finstere Welt zu klagen. Als Mensch, der seine Taufe ernst nimmt, muss ich selbst Licht in die Welt bringen, also Orientierungshilfe für andere sein ...
Der Täufer berührt Ohr und Mund des Täuflings und spricht das Wort Jesu: "Effata" – Tu dich auf! Öffne dich! (Vgl. Markus 7,31-37)
Die drei "asiatischen Affen" (nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen) sind nicht das Ideal christlicher Lebensgestaltung. Christlicher Glaube spricht vielmehr: Effata – öffne deine Sinne! Nimm die Wirklichkeit um dich herum wahr, sei hellhörig, schau genau hin, rede mit und gestalte mit!
Auch von der Taufe gilt das altchristliche Wort:
"Christ, werde, was du empfangen hast!"
Zum Weiterdenken
"Wir wurden mit ihm (Christus) begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben." (Römer 6,4)
"Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung." (2.Korinther 5,17)
"Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? ... Ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn." (Römer 8,35-39)
"Die große Explosion der Auferstehung hat in der Taufe nach uns gegriffen. So gehören wir einer neuen Dimension des Lebens zu, in die wir mitten in den Bedrängnissen dieser Zeit schon hineingehalten sind. In diesen offenen Raum hineinzuleben, das heißt getauft sein, das heißt Christ sein." (Bendedikt XVI, Osterpredigt 2006)