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Als Pionierin für neue Formen von Kirche entwickelt Martina Laubreiter neue Berührungspunkte für und mit Menschen, die keinen oder wenig Kontakt zur Kirche haben. Dabei stellt sie sich diese Fragen:
Interview: Martina, Was machst du als Pionierin?
Was hat dich dazu motiviert, Pionierin für neue Formen von Kirche zu werden? Warum genau Wald und Kirche? |
Der Wald war für mich immer jener Ort, wo ich meine Verbundenheit mit Gott und seiner Schöpfung am stärksten gespürt habe. Zudem war meine erste berufliche Liebe als Försterin dem Wald gewidmet. Die Menschen zieht es seit Corona noch stärker in unsere Wälder. Sie suchen dort Erholung, tanken Kraft und stärken durch sportliche Tätigkeit ihre Gesundheit. Eine repräsentative Umfrage in der Steiermark zum Thema „Wald & Kirche“ (2023) hat ergeben, dass über 90% der Befragten der Meinung sind, der Wald ist ein wichtiger Bestandteil der steirischen Identität. 50 % der Befragten erfahren den Wald als spirituellen Ort. Ich sehe da schon einen Auftrag für die Kirche. |
Worum geht es in deiner Arbeit? |
Der Wald ist eine wichtige Lebensgrundlage für viele Lebewesen und gerade in der gegenwärtigen Zeit braucht es die Anstrengung aller, die Natur als gemeinsames Haus für die gesamte Menschheit zu bewahren. Ich glaube, die Klimakrise ist auch eine spirituelle Krise, weil wir Menschen uns nicht mehr als Teil des Ökosystems sehen. Wir sind nicht mehr Hüter, sondern Ausbeuter unserer Erde geworden. Daher braucht es neben vielen anderen Maßnahmen auch die Erfahrung einer „Spiritualität eines nachhaltig-ökologischen Lebensstils“. Dafür braucht es aber kirchliche Erfahrungs- und Lernorte. In diesem Rahmen bin ich tätig. |
Was braucht es, um Pionierin zu sein? |
Aus meiner bisherigen Erfahrung:
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Was magst du an deiner Arbeit am liebsten? Wo gibt es die größten Herausforderungen? |
Freude verspüre ich, wenn der Funke überspringt und die Menschen erkennen, dass der Wald ein hoch komplexes Ökosystem ist, mit dem wir Menschen eng verbunden sind. Das spüren die Menschen auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel sehr stark. In der schon vorher erwähnten repräsentativen Umfrage zum Thema „Wald & Kirche“ haben 90 % der Befragten rückgemeldet, dass Kirche die Menschen dabei unterstützen sollte mit der Natur achtsamer umzugehen. Da spürt man ein großes Bedürfnis. Ich bin auch überrascht, wie offen die Menschen im außerkirchlichen Kontext sind und eine gemeinsame Zusammenarbeit als Chance sehen. Innerkirchlich erlebe ich von vielen Seiten ein großes Entgegenkommen, doch gibt es leider auch Gruppierungen, die alles sofort in die Esoterikecke stellen. Das macht meine Arbeit manchmal schwierig und es erstaunt mich gleichzeitig, weil Schöpfungsspiritualität immer schon Teil unseres Glaubens ist. |
Wie beziehst du Menschen in deine Arbeit ein, die wenig Kontakt zur Kirche haben? Und wie arbeitest du mit Seelsorgeräumen zusammen? |
Die Menschen, die wenig Kontakt zur Kirche haben, erreiche ich vor allem dadurch, indem ich sehr häufig in Kooperation mit anderen Organisationen, Vereinen und Betrieben arbeite. Das gelingt in vielen Fällen sehr gut. Ich bin auch Regionalkoordinatorin und in diesem Zusammenhang habe ich sehr viel Kontakt mit den Seelsorgeräumen. In den innerkirchlichen Gremien, wo ich dabei war, wurde es sehr positiv aufgenommen, denn es ist aus ihrer Sicht ein Signal, dass Kirche doch Mut hat, etwas Neues auszuprobieren. Ich bin dankbar für ihre Unterstützung, die ich sehr wertvoll für meine Arbeit erlebe. |
Woran arbeitest du konkret in den nächsten drei Wochen? |
Der Januar ist mehr den Vorbereitungsarbeiten gewidmet. So arbeite ich gerade an einem Praxisbericht in Kooperation mit dem Bundesforschungszentrum für Wald mit der Forschungsfrage „Wie können kirchliche Wälder positive Berührungspunkte für Menschen sein?“ Gemeinsam mit dem Jagdverein sowie mit der Natur-& Bergwacht baue ich gerade ein „Naturnetzwerk“ für die Region Voitsberg auf. Darüber hinaus bereite ich die ab März geplanten spirituellen Waldspaziergänge im Klosterwald Rein vor und entwickle mit der Waldschule Leech und der DSG gemeinsam ein Konzept zum Thema „Achtsamer Umgang mit der Natur & Achtsamer Umgang mit mir“ aus. Jahreszeitbedingt wird meine Arbeit im Frühjahr dann wieder stärker im Wald mit den Menschen sein. |
Wann ist deine Arbeit als Pionierin gelungen? |
Das ist eine Frage, die ich jetzt noch nicht beantworten kann, weil es sollen ja neue kirchliche Erfahrungsräume & Formen entstehen, die es bisher noch nicht gab. Hier hoffe ich, dass es Impulse aus dem europäischen kirchlichen Kontext geben wird. Einige Länder in Europa wie z.B. Großbritannien, Deutschland oder die Niederlande haben damit schon länger Erfahrungen. Wir haben im Juni in den Niederlanden einige dieser neuen Formen von Kirchen besucht, sehr spannend, aber man braucht auch einen langen Atem - durchschnittlich fünf bis sieben Jahre bis diese neuen Formen entstehen. |
Was ist deine Empfehlungen für Menschen, die in Kirche etwas Neues ausprobieren wollen? |
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Alle weiteren Infos zum Thema Wald und Kirche, zur Arbeitsweise und akuellen Terminen findest du hier: www.waldundkirche.graz-seckau.at
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Martina Laubreiter ist seit 01.09.2023 in der Region Steiermark Mitte unterwegs und macht sich dort auf die Suche nach neuen Formen von Kirche.
Steckbrief
Meine Tätigkeit in #
#hinhören&fragen
#Netzwerke&Kooperationen
#GottinseinerSchöpfungentdecken
3 Dinge, die ich für meine Arbeit benötige
*Arbeitgeber, der Neues wagt
*gutes Reflexionsteam
*Freude und Leidenschaft für die Arbeit
Mein Nicht-Talent
singen
Absender der letzten E-Mail im Posteingang
barfuss&wild
Spaßfaktor meiner Arbeit