Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. "Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?“ – „Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?"
2. Wir sind wie die Jünger am Tag der Auferstehung auf dem Weg, Herr. Und uns ergeht es wie den beiden unterwegs nach Emmaus. "Weißt du nicht, was in den vergangenen Wochen geschehen ist? Weißt Du nicht um diese Welt mit ihrem Elend, das so viele Gesichter trägt? Hier bei uns und über den ganzen Erdball zerstreut? - Weißt Du das wirklich nicht?"
3. Wir wissen, Herr, um Deine Liebe zur Welt, zu der Du von Anfang an "Ja" gesagt hast.
Wir wissen um Deinen Bund, den Du mit den Menschen geschlossen hast.
Wir wissen um Deine Geschichte mit Deinem Volk: immer wieder hast Du ihm deine Nähe erwiesen.
Wir wissen um die Geburt deines Sohnes, sein Leben als einer von uns Menschen, sein Leiden, seinen Tod, sein Auferstehen.
Wir wissen darum, dass es Deine Freude ist, bei den Menschen zu sein.
Wir wissen um Dein liebendes Ja zu uns allen: "Ich bin bei dir, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Wir wissen um all das, weil es die Geschichte unseres Glaubens und damit auch die Geschichte unseres und auch meines persönlichen Lebens ist.
4. Weil die Jünger spüren: "Das wissen wir doch!" bitten sie den Mitgehenden, doch angesichts des hereinbrechenden Abends bei ihnen zu bleiben - in der Nacht ist es zu gefährlich, um allein unterwegs zu sein. Und sie möchten noch mehr vom Wissen in Erinnerung gerufen bekommen. Und da "nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen"[1]. Nicht mehr Wissen, sondern "da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn"[2]. Vom Wissen kam es zur persönlichen Erfahrung: das, was sie mit dem Verstand zu verstehen suchten, wurde plötzlich lebendig. "Du bist es! Du lebst!" Und sofort machten sie kehrt und liefen nach Jerusalem - die Nacht, die mittlerweile über das Land hereingebrochen war, war ihnen plötzlich egal: mitten im Dunkel machten sie die Erfahrung des Lebens. Sie mussten (!) es einfach den anderen sagen, weitersagen, dass das Leben siegt!
5. Nichts anderes ist auch unser Auftrag: Mit IHM, der lebt, im Dunkel der Welt die Botschaft des Lebens zu verkünden. Gerade jetzt. Mit IHM, der in unserer Mitte lebt. Wenn wir uns in Seinem Namen, in Seiner Liebe also, zusammentun, gilt es, in der Welt zu sein. Lassen wir uns stärken von Seinem Wort! Lassen wir uns stärken von Seiner Nähe unter uns! Lassen wir uns stärken vom Auferstandenen, der uns in unserer Schwester, in unserem Bruder begegnet! Das ist viel, sehr viel von kirchlichem Leben, auch wenn uns derzeit vieles genommen ist: Seine Nähe, Sein Mit-uns-Sein kann uns nicht genommen werden: der Auferstandene geht mit den Seinen, auch und gerade heute -und auf ewig! Der Segen, der wir einander sein sollen, bringt unter uns seine Nähe zum Ausdruck: in der Familie - Eltern und Kinder, ein Gedanke im Gebet - auch über Entfernung gesendet und vielleicht durch ein Telefonat unterstützt oder einige Zeilen. Wir leben, weil ER uns nahe ist und können in seiner Nähe bleiben und auf seine Hilfe vertrauen, wenn wir ihn "Abba, Vater!" anrufen.
6. Die beiden sind schließlich ins Obergemach zurückgekehrt, wo die Jünger sich in Selbstisolation zurückgezogen haben. Eine Isolation, die wir derzeit nur zu gut kennen. Wir wissen, dass dort auch Maria, seine Mutter, den Tag der Geistsendung erwartet hat - im Gebet und mit Geduld. Und gerade deswegen haben wir uns und ganz Österreich in dieser Feier an diesem Gnadenort ihr anvertraut mit der Bitte, uns als eine Menschheit in eine gute Zukunft zu führen.