Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Soziale Einrichtungen reagieren auf die am Freitag, 13. Juni 2025, bekannt gewordenen Kürzungen im Sozialbereich. „Für uns ist heute ein schwarzer Tag“, fasste Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler für die beteiligten Organisationen zusammen: „Am Freitag haben viele Organisationen erfahren, dass ihr Projekt nicht mehr gefördert wird. Das bedeutet: Weniger Hilfe, weniger Soziales, weniger Integration und auf der anderen Seite menschliche Tragödien“. „Diesen Kahlschlag werden wir nicht hinnehmen“, sind sich die Organisationen einig.
Die eingesparte Summe stehe in keinem Verhältnis zu den negativen Folgen, die zu befürchten seien. „Die vom Land auf 2,5 Millionen Euro bezifferten Einsparungen werden das Budget nicht retten“, mutmaßt Tödtling-Musenbichler. „Aber wir reden über Summen, die für die einzelnen Träger existenziell sind. Wir fürchten, dass das der erste Schritt ist und der Sparkurs in diesem Sinne im kommenden Jahr weitergeführt wird.“ Zu den nicht mehr weiter geförderten Projekten zählen unter anderem die präventiv gegen Gewalt wirkenden Projekte DIVAN und CariM der Caritas, sowie Projekte des Frauen- und Mädchenvereins Mafalda.
Der Verein ISOP benannte Projekte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die künftig nicht mehr möglich seien und in der wichtigen Betreuung dieser Gruppe ein großes Loch zurückließen. Darüber hinaus gebe es im Integrationsbereich für Armutsprävention keine Zukunft und für viele sozialen Bereiche keine Anpassung der Sozialleistungen an die Inflation, was de facto eine Kürzung von 9 Prozent bedeute. In der Caritas erhalte etwa auch die Schule für Sozialbetreuungsberufe keine Förderungen mehr, die vor über 75 Jahren vom Land eingesetzt wurde, um für Berufe in der Behindertenhilfe, der Familienhilfe und Altenfachbetreuung auszubilden.
VinziWerke-Geschäftsführerin Nicola Baloch: „Für die VinziWerke ist dieser Einschnitt noch nicht existenzbedrohend, sehr wohl sehen wir aber die Soziallandschaft der Steiermark in ihrer Gesamtheit gefährdet. Wenn die Unterstützung der Menschen, die hier leben, aus den zahlreichen betroffenen Hilfsangeboten, die bisher exzellente Arbeit geleistet haben, ausbleibt, so werden viele Menschen und der soziale Frieden auf der Strecke bleiben. Uns wird es nicht möglich sein, alle aufzufangen", befürchtet Baloch.
"Viele der Vereine, denen nun ihre Finanzierung entzogen wurde, werden künftig auf private Spenden angewiesen sein oder ihre Arbeit ganz einstellen müssen. Indem die öffentliche Hand Förderungen für so wichtige Angebote streicht, überträgt sie die Verantwortung für das soziale Auffangnetz für Menschen am Rande unserer Gesellschaft privaten Spender:innen. Das halten wir für grob fahrlässig."
Gerade angesichts des furchtbaren Amoklaufs, der die Steiermark weit über ihre Grenzen hinaus tief erschüttert hat, befremdet dieser einschneidende Schritt: „Die politischen Verantwortlichen haben in Folge des Amoklaufs versprochen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Die Förderstopps entsprechen viel mehr einer Zersprengung des zivilgesellschaftlichen Hilfsnetzwerks“, so Nicola Baloch abschließend.
Organisationen wie die Caritas Steiermark, VinziWerke, der Verein ZEBRA, die Antidiskriminierungsstelle Steiermark, die RosaLila PantherInnen und ISOP- innovative Sozialprojekte stellvertretend für viele andere betroffene Einrichtungen richten einen dringenden Appell an die Landesregierung, ihre folgeschweren budgetären Entscheidungen zu überdenken.