Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Mit einem Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom hat das offizielle Österreich am Donnerstagabend zum Ende der dreitägigen Staatstrauer der Toten des Amoklaufes in Graz gedacht. Der Gottesdienst fand in christlicher Gastgeberschaft mit Vertretern der Kirchen und Religionsgemeinschaften statt. Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, stand dem Gottesdienst vor. An seiner Seite waren u.a. der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, der evangelische Bischof Michael Chalupka, der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural.
Das offizielle Österreich wurde an erster Stelle von Bundespräsident Alexander Van der Bellen repräsentiert. Die gesamte Bundesregierung mit Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger an der Spitze war ebenfalls vertreten.
"Gott ist da, um in unsere Dunkelheit ein Licht der Hoffnung zu bringen", so der Wiener Apostolische Administrator Josef Grünwidl in seinen Begrüßungsworten, "dort, wo wir sind, und wenn Menschen leiden, dann ist Gott im Leiden. Er lässt uns nicht im Stich, auch nicht in der Verzweiflung, nicht im leisen Weinen und auch wenn wir unsere Klagen und unseren Schmerz hinausschreien".
Zehn auf Schulsesseln aufgestellte weiße Kerzen wurden für die Opfer des Amoklaufs von Schülerinnen und Schülern entzündet sowie von Vertretern des Staates und der Religionsgemeinschaften: von Bundespräsident Van der Bellen, Bundeskanzler Stocker, Bildungsminister Christoph Wiederkehr sowie von Bischof Krautwaschl, Metropolit Arsenios, Bischof Chalupka und Präsident Vural. Administrator Grünwidl stellte im Anschluss eine weitere brennende Kerze für den Täter zu Füßen der Stühle auf.
"Einer trage des anderen Last!" bemerkte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, in seiner Schriftdeutung. In Österreich habe in der Trauerzeit ein merkliches Zusammenrücken stattgefunden. "Wir haben eine gemeinsame Aufgabe und Verantwortung für das Gelingen von Leben neu gespürt", so der Erzbischof. Es gehe nun darum, "im Antlitz des anderen den Bruder, die Schwester und nicht den Feind zu sehen".
Bischof Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche A.B., nahm in einem Gebet Bezug auf die vor dem Volksaltar des Domes aufgestellten Sessel, die nun "immer leer" bleiben würden. Die Hilflosigkeit und der Schmerz würden ein Gefühl der Wehrlosigkeit hinterlassen. Dennoch, hieß es in seinem Gebetstext, möge Gott "die Antwort auf alle Fragen" sowie "Licht in unseren Dunkelheiten" sein.
Imam Ermin Sehic rezitierte Verse aus dem Koran, in denen die Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott zum Ausdruck kommt.
Vonseiten der Kirchen waren u.a. Militärbischof Werner Freistetter, der evangelische Superintendent der Steiermark, Wolfgang Rehner, der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs, der russisch-orthodoxe Bischof Aleksij (Zanochkin) und der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin zum Gottesdienst gekommen; weiters Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche, der Präsident des Bundes der Baptistengemeinde, Pastor Dietrich Fischer-Dörl, Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar NIcolae Dura sowie Vertreter der Koptischen Kirche.
Neben Bundespräsident und Bundesregierung waren u.a. auch Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, die Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner und Wilfried Haslauer und FP-Parteichef Herbert Kickl gekommen. Auch hochrangige Vertreter aus dem Sicherheitsapparat wie der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, sowie der steirische Landespolizeidirektor Gerald Ortner, Vertreter des Roten Kreuzes und weiterer Einsatzkräfte waren zugegen. Mitglieder der Notfallseelsorge lasen die Fürbitten.
Quelle: Kathpress, Bearbeitung: Katrin Leinfellner