Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Johannes Freitag wurde am Freitag, 31. Jänner 2025, von Papst Franziskus zum Auxiliarbischof von Graz-Seckau und Titularbischof von Guzabeta ernannt. Er ist damit der fünfte amtierende Weihbischof in Österreich. Die Weihe erfolgte am 1. Mai 2025 im Grazer Dom, bei dem just zu diesem Datum auch das Kirchweihfest am Programm steht und in dem vor rund zehn Jahren, am 4. Juni 2015, die letzte Bischofsweihe stattfand; jene von Bischof Wilhelm selbst zum Diözesanbischof. Rund zweieinhalb Stunden dauerte das große Fest im restlos gefüllten Dom, das 1.200 Mitfeiernde, darunter mehr als 120 Priester, mit „Ein Haus voll Glorie schauet“ (Gotteslob 478) eröffneten.
Hauptzelebrant und Hauptkonsekrator war der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl – der Salzburger Erzbischof und Metropolit Franz Lackner und Militärbischof Werner Freistetter (Johannes Freitag war zuvor Militärpfarrer) waren Mitkonsekratoren. Die musikalische Begleitung übernahm die Dommusik Graz unter der Leitung von Domkapellmeisterin Melissa Dermastia sowie dem Domorganisten Christian Iwan. Am Programm standen Teile aus der Messe in G (D 167) von Franz Schubert sowie Motetten und Lieder aus dem Gotteslob. Bläser der Militärmusik Steiermark unter Leitung von Oberst Hannes Lackner bereicherten mit Fanfaren die eindrucksvolle musikalische Darbietung.
Die Feier war reich an Höhepunkten und getragen von Momenten, bei denen man eine Ahnung vom Göttlichen erfahren konnte. Herausragend waren die Präsentation der handschriftlich verfassten Ernennungsurkunde mit dem Siegel von Papst Franziskus durch Offizial Gerhard Hörting und die Gabenbereitung untermalt vom vertonten Gebet von Edith Stein „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen“; diesen „ALLEZEIT.Segen“ betet der neue Weihbischof täglich. Der liturgische Höhepunkt war die Handauflegung durch die anwesenden fünfzehn Bischöfe mit dem Weihegebet sowie die Salbung des neuen Weihbischofs mit Chrisam.
Die bischöflichen Insignien bekam Bischof Johannes von Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern überreicht. Den Bischofsring übergab Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler. Mitra und Pileolus überreichte Vikar Mathew Joseph als Vertreter der Weltkirche und der letzten Heimatpfarre (Trofaiach) des Weihbischofs. Den Bischofsstab übergab der osttiroler Bildhauer Manuel Egger-Budemair, der die bischöflichen Insignien gestaltet und hergestellt hat.
Berührend war die erste Segenshandlung durch den Neugeweihten: Zusammen mit dem Südtiroler Diözesanbischof Ivo Muser und dem Bischof der Partnerdiözese Masan (Südkorea) Linus Seong-hyo Lee ging Bischof Johannes segnend durch den Dom, der erfüllt war mit Freude und Zuspruch, und sammelte gleichzeitig Glückwünsche ein.
Aus der Predigt von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl war dessen Freude über den neuen Amtsbruder herauszuhören: „Zu den Menschen mit ihren Freuden und Sorgen, Hoffnungen und Ängsten, bist du nun als Bischof, der mir und unserer Diözese zur Seite steht, gesendet. Als jemand, der Freude lebt. Dem es darum geht, das Evangelium den Menschen zu verkünden und damit Christus. Und das mitten in einer Welt, die - so scheint es - auseinanderstrebt, statt das gemeinsame Haus aller Menschen zu sein. Und das inmitten einer Kirche, die hin- und hergerissen wird zwischen dem, was es zu bewahren gilt und dem, was für die Kirche im selben Maß gilt, nämlich sich beständig auf die Menschen hin zu öffnen.“ Es gehe darum, im Alltag demütig voranzuschreiten, mit den Armen zu teilen, nicht korrupt auf Kosten anderer zu leben oder Macht über jene, die neben uns sind, auszuüben. Vor allem gehe es darum, nach dem Wunsch von Papst Franziskus als Kirche gemeinsam voranzuschreiten, zwar mit unterschiedlichen Verantwortungen im Volk Gottes, aber eben alle miteinander; auf der Suche nach dem Willen Gottes.
Die Worte des apostolischen Nuntius Pedro Lopez Quintana sprach in dessen Vertretung Erzbischof Franz Lackner: „Sie, lieber Herr Weihbischof, gehören zu den letzten von Papst Franziskus ernannten Bischöfen, denen es in besonderem Maße aufgetragen ist, sein Erbe zu bewahren und zu entfalten. Und so ist der heutige Tag – bei allem Schmerz über den Heimgang unseres geliebten Papstes Franziskus und ganz in seinem Sinn - auch ein Tag der Freude. Für Sie persönlich, für Ihre Familie, für diese Diözese Graz-Seckau und für die ganze Kirche in Österreich. Lieber Bischof Johannes, Sie treten Ihren Dienst in bewegten Zeiten an. Die Welt ist erschüttert von Kriegen, Flucht und Unsicherheit. Auch die Kirche selbst steht vor tiefen Herausforderungen, die nicht übergangen, sondern im Licht des Evangeliums durchdrungen werden müssen. Gerade in solchen Zeiten braucht es Bischöfe mit hörendem Herzen, mit dem Geruch der Schafe, aber auch mit Mut zur Wahrheit und mit einer Hoffnung, die ansteckt. Ich bin gewiss: Ihr priesterlicher Weg, Ihre geistliche Tiefe, Ihre Nähe zu den Menschen und Ihr Vertrauen auf Christus werden Sie in Ihrem neuen Dienst tragen.“
Ebenso berührend waren die Worte des frisch Geweihten. „Ich sage danke, wohl wissend, dass vieles, was mein Herz in dieser Stunde bewegt, nicht in Worte zu fassen ist“, so Weihbischof Johannes Freitag, seinen Eltern, seinen Brüdern im Priesterdienst, Propst Bernhard Mayerhofer aus dem Stift Vorau allen dankend, „die mir in Kindheit, Jugend und Studium, in Freundschaft und Kameradschaft oder in spontanen Gesprächen zwischen Tür und Angel geholfen haben, mein Mannsein zu kultivieren, mein Menschsein zu pflegen und mein Priestersein glaubwürdig zu leben. Gerade in den vergangenen Wochen durfte ich durch euch und viele andere erfahren: Gott und Menschen gehen mit“, so Bischof Johannes.
Zu spüren war seine spirituelle Verbundenheit mit Papst Franziskus: „Ich bin dankbar, von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden zu sein und sehe es nun als meinen persönlichen Auftrag an, sein liebevolles Lebenswerk mit meinen Möglichkeiten fortzusetzen.“ Ebenso danke er Diözesanbischof Wilhelm, Erzbischof Franz, Militärbischof Werner und allen anwesenden Bischöfen für die Weihe und die Handauflegung, vor allem aber für die so herzliche Aufnahme in das Kollegium der Bischöfe.
Seine Worte schloss der Weihbischof mit Herzensanliegen: „Wenn es uns als Kirche gelingt, respektvoll miteinander umzugehen, dürfen wir hoffen, dass viele diesem Beispiel folgen, einander näherkommen und Trennendes überwinden. Wenn dabei Gott unsere Mitte ist, können wir unseren Blick weiten und in allen Menschen Gottes Geschöpfe erkennen. Und lassen wir uns die Freude an Gott, am christlichen Glauben und an der Kirche nicht nehmen. Halten wir das Eigene heilig. Halten wir dagegen, wenn unser christlicher Glaube lächerlich gemacht und unsere christliche Kultur mit Füßen getreten wird. Begegnen wir einander mit Respekt, aber verlieren wir in einer pluralen Gesellschaft nicht unser christliches Profil in katholischer Tradition. Leben wir dies gastfreundlich, verständlich und einladend, damit durch uns lebendig wird, was auch andere erfahren können: Die Freude an Gott ist unsere Kraft!“
Den Abschluss bildeten drei Reden. Für Gerlinde Paar ist der Geweihte genau der Richtige für die Aufgabe. „Weil Dir das gemeinschaftliche, geschwisterliche Gehen in eine Zukunft wichtig ist, Dein Wille, mit allen ins Gespräch zu kommen und das Ringen um schwierige Themen“, so die geschäftsführende Vorsitzende des Diözesanrats. Sie betonte das positive Wesen, den wertschätzenden Umgang und den Humor des neuen Grazer Weihbischofs und die Freude, mit ihm gemeinsam in die Zukunft zu gehen.
Mit drei Worten brachte Mario Abl seine Gefühle auf den Punkt: „Wir sind stolz“, sagte der Bürgermeister von Trofaiach, der letzten Heimatpfarre von Bischof Johannes, „stolz, dass unser Pfarrer – unser Johannes – heute zum Bischof geweiht wird. Stolz als Stadt. Stolz als Seelsorgeraum. Und stolz als Gemeinschaft, die ihn seit 19 Jahren erleben durfte“. Sichtlich gerührt ergänzte er: „Du warst nicht nur unser Stadtpfarrer – du bist einer von uns. Ein Freund, ein Teil unserer Stadtgeschichte.“ Weihbischof Johannes ist inzwischen Ehrenbürger der Stadt Trofaiach und bekam als Geschenk eine geschliffene Steinkugel überreicht; ein Stück Heimat als Symbol für das Dauerhafte und als Erinnerung.
Landeshauptmann Mario Kunasek war ebenfalls berührt von der Feier: „Wir sind alle zurecht von dieser wunderbaren Gelegenheit bewegt. Wir leben in sehr bewegten Zeiten und ich denke, gerade in aufgeregten Zeiten braucht es Stabilität und Verantwortung. Gerade dort trifft sich Politik und Kirche. Ich hatte schon sehr nette Begegnungen mit Weihbischof Johannes und viel Positives gehört über die Vergangenheit. Ich möchte mich auch bedanken für Deine Tätigkeit als Seelsorger beim Bundesheer. Du bist ein bodenständiger Mensch, verstehst es, den Menschen zuzuhören und voranzugehen in dieser bewegten Zeit. Ich bin felsenfest überzeugt, dass Du der Richtige bist, die Menschen einzufangen und zurückzubringen. Ich bin selbst ein Zweifelnder, bin aus der Kirche ausgetreten und wäre dankbar für ein Gespräch mit Dir und auch mit Bischof Wilhelm, um für den Wiedereintritt in die Kirche zu bitten.“
Bei der Feier gab sich viel kirchliche und politische Prominenz ein Stelldichein. Mitfeiernd vor Ort waren die Diözesanbischöfe Hermann Glettler, Josef Marketz, Ägidius Johann Zsifkovics und Alois Schwarz sowie die Weihbischöfe Hansjörg Hofer, Anton Leichtfried, Franz Scharl und Stephan Turnovszky. Ebenso mitgefeiert haben der Wiener Apostolische Administrator Josef Grünwidl, der emeritierte steirische Diözesanbischof Kapellari, der Bischof der Partnerdiözese Masan (Südkorea) Linus Seong-hyo Lee und der Diözesanbischof von Bozen Brixen Ivo Muser, dazu von den Orden Abt Benedikt Plank OSB (St. Lambrecht), Abt Philipp Helm OCist (Rein), Propst Bernhard Mayrhofer Can.Reg. (Vorau), Abt Johannes Fragner OSB (Seckau) und Prior P. Gerwig Romirer OSB (St. Lambrecht).
Aus der Ökumene waren Superintendent Wolfgang Rehner (Evangelische Kirche A.B.), Ute Michaela Al-Yazdi (Neuapostolische Kirche), Superintendentialkurator Michael Axmann (Evangelische Kirche A.B.), Pfarrvikar Samuel J. Ebner (Altkatholische Kirche), Pastorin Esther Handschin (Evangelisch-methodistische Kirche), Apostel Matthias Pfützner (Neuapostolische Kirche), Gerhard Rapposch (Evangelische Kirche A.B.) und Sando Miomir (Serbisch-orthodoxe Kirche), Pfarrer Nicolae Liviu Vîlcea (Rumänisch-orthodoxe Kirche), Grigorios Larentzakis (Griechisch-orthodoxe Kirche) dabei.
Auch die Politik war reichlich vertreten: Landeshauptmann Mario Kunasek und Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Kohm, Landesrätin Claudia Holzer und Landesrat Willibald Ehrenhöfer, die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwendtner, die Alt-Landeshauptleute Christopher Drexler, Hermann Schützenhöfer und Waltraud Klasnic, Klubobleute, Abgeordnete, Bürgermeister und viele weitere freuten sich mit Weihbischof Johannes Freitag an dessen Weihetag.
Die Weihe zum Nachsehen auf ORF III
Predigt von Bischof Wilhelm Krautwaschl
Weihbischof Johannes bittet anstatt von Geschenken um Spenden für Projekte der Caritas Steiermark. Die steirischen Lerncafés wollen Perspektiven aufzeigen und Chancengerechtigkeit verbessern. In den neun Lerncafés der Caritas erhalten knapp 300 Schülerinnen und Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren die Chance, mit ausgebildeten und freiwilligen Lernhelferinnen und Lernhelfern Hausübungen zu machen und für Tests zu lernen. Die Schülerinnen und Schüler werden dabei nicht nur im Wissenserwerb unterstützt, sondern erhalten auch eine gesunde Jause und erleben in gemeinsamen Freizeitaktivitäten die Gemeinschaft Gleichaltriger. 99 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die die Lerncafés besuchen, haben das vergangene Schuljahr positiv abgeschlossen.
Hilfe in Burundi: Die Caritas Steiermark unterhält enge Beziehungen zu lokalen Caritasorganisationen und anderen Partnern im ostafrikanischen Burundi. Sie unterstützt seit mehr als 15 Jahren benachteiligte Menschen in dem von Krisen gebeutelten und vom Klimawandel stark getroffenen Land. Die Aktivitäten reichen von der Unterstützung von Kindern über Gesundheitsförderung und Ausbildung bis hin zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen.
Spendenkonto: Steiermärkische Sparkasse, IBAN: AT08 2081 5000 0169 1187, BIC: STSPAT2GXXX, Verwendungszweck: Weihbischof Johannes Freitag
Viele weitere Infos zu Weihbischof Johannes Freitag gibt es HIER.