Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Soziale Probleme in Familien frühzeitig erkennen und gegensteuern: darauf zielt Kindergartensozialarbeit (kurz: KISA) ab, die die Caritas in Kindergärten von KIB3 und der Stadt Graz startet. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam ein solches Vorreitermodell umsetzen können“, erklärt Vizedirektor Erich Hohl: „Denn Kindergartensozialarbeit ist ein starker Hebel für Armutsprävention und für mehr Bildungsgerechtigkeit.“
"Je früher wir sehen, wo in Familien Hilfe nötig ist, desto effizienter können wir unterstützen, um rasch und gezielt Lösungen zu entwickeln“, so Hohl zum Projektstart. Dabei orientiert sich KISA an international etablierten sozialarbeiterischen Konzepten. Fritz Mayer, Leiter der Schul- und nun auch Kindergartensozialarbeit der Caritas und Alexandra Strohmeier-Wieser, Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin der Pfarrkindergärten-Stiftung der Diözese KIB3, haben unter dem Titel „KISA“ ein Modell für die Steiermark entwickelt. Es richtet sich an alle Familien, besonders an jene, die von Armut oder Ausgrenzung betroffen sind.
Dazu sind ab November an 19 Standorten in Graz drei Sozialarbeiterinnen mit wöchentlichen Sprechstunden vor Ort präsent. Sie bieten kostenlose und vertrauliche Beratung und Unterstützung für Erziehungsberechtigte von über 1.000 Kindergartenkindern an. „Damit sollen die Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen entlastet werden“, hält Strohmeier-Wieser fest. „Im Kindergarten steht das Kind im Mittelpunkt. Wenn aber der Rucksack, den das Kind von zuhause mitbringt, zu schwer ist, dann heißt es genau hinzusehen. Oftmals bleibt aber keine Zeit für intensive Elternarbeit bzw. sind wir auch nicht dafür ausgebildet. Kindergartensozialarbeit setzt genau hier an und richtet sich an die Eltern oder Erziehungsberechtigten.“ Die Sozialarbeiterinnen bieten auch Workshops und Elternvorträge an und stehen dem pädagogischen Personal mit ihrer sozialarbeiterischen Expertise zur Seite.
Walter Prügger, Ressortleiter Bildung, Kunst & Kultur der Diözese Graz-Seckau, betont die wichtige Funktion der Kindergartensozialarbeit im unserem Bildungssystem, es trage wesentlich zu mehr sozialer Gerechtigkeit bei. Kindergartenleiterin Irene Mörtl hofft, dass für die Leitungen, Eltern und Kinder eine gute Zusammenarbeit entsteht, denn gewisse Fragen können nur von Profis beantwortet werden.
Das Konzept orientiert sich an international etablierter Sozialarbeit und wurde von Friedrich Mayer, der in der Caritas Steiermark die Schulsozialarbeit leitet, mit Alexandra Strohmeier-Wieser vom Projektpartner KiB3 der Diözese Graz-Seckau unter dem Titel „KISA“ für die Steiermark adaptiert.
Finanziert wird das Projekt durch einen Fördercall des Sozialministeriums, der den Caritasorganisationen Steiermark, Salzburg und Oberösterreich zugesprochen wurde. Auch die Diözese Graz-Seckau unterstützt die Umsetzung mit Mitteln aus dem Innovationstopf. Massiven Rückenwind erhielt das Projekt zuletzt durch den Sieg bei der „Bildungsmillion“, einem Ideenwettbewerb der MEGA Bildungsstiftung unter dem Titel „Chancen-Fairness 2024“.
Das Pionierprojekt ist auf knapp zwei Jahre (bis Juli 2026) angelegt und wird für den Nachweis der Wirksamkeit umfassend wissenschaftlich evaluiert. Langfristig ist geplant, dass aus diesem Pionierprojekt ein dauerhaftes Angebot für alle steirischen Kindergärten wird.