Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Unser Auftrag ist es, sich aus dem Evangelium heraus für alle zu engagieren und dies nicht nur in die Debatte, sondern auch ins Leben einzubringen", betonte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl im Vorfeld der Nationalratswahl am 29. September in seiner Ansprache vor den steirischen Priestern. Es gehe bei Wahlen um die Gesellschaft und nicht um Einzelinteressen, daher auch um Inhalte und Themen, nicht um Parteien und damit einseitige Parteinahme, so Krautwaschl weiter. Als große Herausforderung sehe er es, wie wir vor und nach den Wahlen in unserer Gesellschaft menschlich miteinander umgehen können: Das "Nicht miteinander Wollen" sei nicht nur in Teilen gesellschaftlicher Gruppen zu entdecken, sondern auch bei so manchen, die vorgeben, sich in den Fußspuren des Auferstandenen gemeinsam zu bewegen, betonte der Bischof.
Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan, appellierte in der evangelischen Kirchenzeitung "Saat", vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Zur Demokratie, zur Achtung der Menschenrechte, zu Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Solidarität und gegenseitigem Respekt gibt es keine Alternative. Diese Prinzipien sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen jeden Tag aufs Neue errungen bzw. bewahrt werden", so Petrosyan. Das Evangelium, das alle Christinnen und Christen gemeinsam bezeugen, gebe zwar keine parteipolitischen Anweisungen, "wohl aber beauftragt es uns, uns aktiv in die Gesellschaft einzubringen und kritische Anfragen an Politik und Gesellschaft zu richten", so der ÖRKÖ-Vorsitzende.
"Eine hohe Wahlbeteiligung ist wichtig für eine lebendige Demokratie und ein grundsätzliches Zeichen für Vertrauen in die politische Ordnung im Land." Zugleich seien die Wahlberechtigten angehalten, sich vor der Stimmabgabe ein wohlüberlegtes Urteil zu bilden. Es gehe um eine im Gewissen verantwortete Entscheidung: "Werden einzelne gesellschaftliche Gruppen gegeneinander ausgespielt oder bemühen sich die wahlwerbenden Parteien um den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Wie halten es die wahlwerbenden Parteien mit Generationengerechtigkeit, Klimaschutz, Bildung, freier Meinungsäußerung, Friedenspolitik, Religionsfreiheit, der Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben, Migration und Integration oder der Bekämpfung von Armut?"
Gegen Ausgrenzungen wandte sich der Präsident des Katholischen Laienrats Österreich (KLRÖ), Wolfgang Mazal. Im aktuellen Wahlkampf werde der Wunsch nach Demokratie und Respekt dazu verwendet, "gegen eine bestimmte Partei und eine bestimmte Regierungskonstellation Stellung zu beziehen", so der Professor für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien. Er halte nichts davon, Wählern einer bestimmten Partei die Fähigkeit abzusprechen, kritisch und bewusst zu denken, sagte Mazal. Erfahrungsgemäß werde eine derartige Herangehensweise "als herablassend empfunden" und könne zu einer gefährlichen "Verhärtung" führen. Menschen, die sich nicht ernst genommen fühlen und "abgekanzelt werden", würden rasch an die politischen Ränder gedrängt, gab der KLRÖ-Präsident zu bedenken.
6.3 Millionen Österreicher sind am 29. September dazu aufgerufen, einen neuen Nationalrat (183 Abgeordnete) zu wählen. Aktiv wahlberechtigt sind alle Österreicherin oder Österreicher, die spätestens am Tag der Nationalratswahl 16 Jahre alt werden.
Folgende Parteien sind bundesweit wählbar: ÖVP, SPÖ, FPÖ; GRÜNE, NEOS, Bierpartei, "Keine von denen", KPÖ, Liste Madeleine Petrovic. In der Steiermark stehen zusätzlich noch die Liste GAZA und MFG auf dem Wahlzettel.
Der Katholische Laienrat Österreichs erstellte im Vorfeld der Nationalratswahlen einen Fragenkatalog, dessen Beantwortung durch die wahlwerbenden Parteien für Christinnen und Christen Orientierung im Blick auf ihre Wahlentscheidung bieten soll. Die Fragen und Antworten sind unter www.laienrat.at/nr-wahl-2024 abrufbar.