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Etwa 300 Vertreter:innen der pastoralen Berufe Österreichs feierten am 13. und 14. September 2024 in Salzburg ihr 50jähriges Jubiläum. Seit 50 Jahren gibt es in Österreich offiziell Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten. 1974 wurde der Berufsstand der Laien-Seelsorgerinnen und -Seelsorger, den Männer und Frauen mit theologischer und seelsorglicher Ausbildung ausüben können, in Österreich von der Bischofskonferenz offiziell eingeführt und die Berufsbezeichnung "Pastoralassistent:in" geschaffen. Heute prägen diese gesendeten pastoralen Berufe alle Seelsorgebereiche der Katholischen Kirche Österreichs.
Höhepunkt war der Weggottesdienst vom Salzburger Dom durch die Innenstadt zur Pfarrkirche Mülln am Samstag. Unter der gemeinsamen Leitung von Weihbischof Anton Leichtfried mit der Vorarlberger Pfarrseelsorgerin Heidi Liegel und dem Linzer Pastoralvorstand Matthias List begingen wir die Feier im Salzburger Dom unter dem Motto:
„begegnungs_stark mit Gott und für die Menschen
segens_zart im Zeichen der Hoffnung unterwegs
vielfalts_fit im pastoralen Dienst für alle Menschen“
Katharina Brod aus Linz, eine Pionierin der ersten Stunde in der Pastoral entzündete zu Beginn der Feier mit Herrn Martin Krizek, der gerade in Wien in Ausbildung ist, die Osterkerze. Das zeigt den Bogen, in dem sich diese Feier bewegte. In ihr sind Frauen in Männer aus allen Diözesen und aus allen Arbeitsgebieten beteiligt.
Für die Tauferinnerungsfeier wurde Wasser aus einem besonderen Ort jeder Diözese gebracht. In einer großen wertvollen Taufschale, die eigens aus Wien angeliefert wurde, vermischt sich dieses Wasser aus allen Diözesen. Es wurde gesegnet und mit dem Zuspruch: „Du bist von Gott geliebt, zum Leben gerufen und in die Welt gesandt!“ an jede:n weitergereicht zur Erinnerung an den Sendungsauftrag aus unserer Taufe.
Nach der Entsendung aus dem Dom durch Erzbischof Lackner durchschritten die Teilnehmer:innen eine Word-Cloud. Sie hören den biblischen Philipperhymnus in vielen Sprachen. In Mülln bekam neben Lob und Dank auch die Klage ihren Platz, es wurde symbolisch alles zum Kreuz getragen, was an Verletzungen und Krisen in den letzten Jahrzehnten passiert ist.
Unserer Sendung in die Welt gaben wir in den Fürbitten Raum und entzündeten Lichter der Hoffnung. Nach Worten des Zuspruchs von Weihbischof Anton Leichtfried und einigen Grußworten endete die Feier mit einem Segen für unser weiteres Wirken. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von einem Spontanchor aus allen Diözesen unter der Leitung von Alois Gedl und Xaver Schädle.
In seinem Grußwort richtete sich Erzbischof Lackner, der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, im Salzburger Dom mit großer Dankbarkeit aber auch Nachdenklichkeit an die Laien-Seelsorgerinnen und Seelsorger: "Dem Evangelium wachsen immer wieder neue Berufungen zu. Dabei dürfen wir aber nie vergessen: Auch Jesus war Laie." Deshalb gehe es darum, die Bedeutung dieser Berufungen in die gesamte Sendung der Kirche gut zu integrieren.
Weihbischof Leichtfried bekräftigte die Bedeutung der Pastoralen Berufe: "Seelsorge kann man nicht so nebenbei machen. Sie erfordert die Präsenz eines glaubenden Menschen. Sie ist schlicht und braucht gleichzeitig - in den vielfältigen komplexen Situationen des Lebens - hohe Professionalität. Für diesen besonderen Dienst sage ich den Pastoralassistentinnen und den Pastoralassistenten mit großem Respekt und von Herzen Danke." Leichtfried ist in der Bischofskonferenz der zuständige Referatsbischof für die Pastoralen Berufe.
Beim Festakt in der Müllner Kirche kamen Vertreterinnen und Vertreter des Pastoralen Dienstes der österreichischen Kirche zu Wort. Anna Findl-Ludescher, Geschäftsführende Vorsitzende der Österreichischen Pastoralkommission, verwies auf "das segensreiche Wirken vieler Frauen und Männer in den vergangenen 50 Jahren", die "das Gesicht der österreichischen Kirche unwiderruflich verändert und verschönert" haben.
Auf den besonderen Zusammenhang von Beruf und Berufung von Laien in Kirche und Welt kam Lucia Greiner, Geschäftsführende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Pastoral- und Seelsorgeamtsleitenden der österreichischen Erzdiözesen und Diözesen zu sprechen: "Die eigene Berufung als Beruf leben, das ist in der Kirche Österreichs durch die Sendung in einen pastoralen Beruf seit mehr als 50 Jahren möglich. Diese Sendung trägt erheblichen Anteil am Aufbau von Gemeinden; sie stärkt Menschen, ihre Taufberufung zu leben."
Für Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstitutes, sind "die gesendeten pastoralen Berufe eine besondere Bereicherung für das konkrete Christin- und Christsein in dieser Welt." Sie wirken nach außen, indem sie "Menschen in der sich verändernden Welt begleiten". Aber auch nach innen in die Kirche: "Sie kultivieren den Samen des synodalen Miteinanders in der Katholischen Kirche."
Quelle: Kathpress/Elisabeth Rexeis
Zu den pastoralen Berufen gibt es zwei Ausbildungswege: zum einen die akademische Ausbildung über ein Theologiestudium an den Theologischen Fakultäten und den diözesanen Zentren für Theologiestudierende; zum anderen die "Berufsbegleitende Pastorale Ausbildung Österreich" (BPAÖ). Für Fachbereiche werden zudem spezielle - teils mehrjährige - Zusatzausbildungen angeboten.
In den meisten Diözesen in Österreich wird die Berufsbezeichnung "Pastoralassistent:in" verwendet, in der Diözese Graz-Seckau "Pastoralreferent:in" und in der Diözese Linz "Seelsorger:in".
Berufseinsteigerinnen und -einsteiger in die Pastoralen Berufe werden vom jeweiligen Diözesanbischof feierlich gesendet. Im kirchlichen beruflichen Zusammenhang handelt und spricht der/die Gesendete nun im Namen und im Auftrag der Kirche. Die Sendungsfeier bringt auch zum Ausdruck, dass pastorale Berufe geistliche Berufe sind. Sie wurzeln im Evangelium und sind Teil der Sendung der Kirche in der Welt von heute.