Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Vor rund 50.000 Menschen betete er nach einem Gottesdienst vor dem Parlament in Budapest inständig um Frieden für "das gepeinigte ukrainische Nachbarvolk und für das russische Volk". Die Verantwortlichen rief er auf, "Frieden zu schaffen und den jungen Generationen eine Zukunft der Hoffnung und nicht des Krieges zu bieten; eine Zukunft voller Kinderbetten und nicht voller Gräber".
Bei einem Treffen mit Wissenschaftlern in der Katholischen Universität von Budapest warnte er unmittelbar vor seinem Abflug vor einer Unterwerfung unter die Macht der Algorithmen und einer Beherrschung des Menschen durch die Technik. Wenn das Gewinnstreben des Einzelnen und unersättlicher Informationsdrang dominierten, würden menschliche Bindungen zerstört. Einsamkeit und Angst beherrschten, gefördert durch einen "wilden Kapitalismus", am Ende die Gesellschaft, so die düstere Mahnung des Papstes. Schon am Abend zuvor hatte der Papst mehr als 10.000 Jugendliche eindringlich ermahnt: Sie sollten nicht zu Sklaven der Sozialen Netzwerke werden, die Realität im Sog des Virtuellen nicht vernachlässigen und nicht "am Handy kleben".
Doch die Themenpalette der drei Franziskus-Tage in Ungarn war noch breiter. Die Aufnahme von Migranten und von Menschen am Rand der Gesellschaft mahnte Franziskus mehrere Male an, und er sprach sehr grundsätzlich über die Zukunft der EU und ihre Werte. Mit Spannung war erwartet worden, wie sich Franziskus angesichts der abschottenden Migrationspolitik von Regierungschef Viktor Orban und seiner Konflikte mit den supranationalen Behörden in Brüssel äußern würde.
Das Ergebnis war eine erstaunliche Mischung von viel Lob und etwas Tadel. Der Papst zeigte sich begeistert über die Familienförderung in Ungarn. Auch unterstützte er Orban bei dessen Widerstand gegen eine "woke" Einheitsideologie, zu der aus Sicht des Papstes ein "Recht auf Abtreibung" und eine Infragestellung natürlicher Geschlechterunterscheidungen gehören.
Die Mahnungen des Papstes gegen das Gender-Denken und gegen den Supranationalismus wurden in Ungarns Nachrichtensendungen dutzende Male wiederholt. Ausländische Medien hingegen hoben die - sicher auch an die Adresse Orbans gerichtete - Kritik des Papstes an national-populistischen Politikern hervor, die den europäischen Traum bedrohten und Europa "zu ihrer Geisel" machten.
Dennoch überwog in der Wahrnehmung der ungarischen Gastgeber das Lob. Der Papst habe gezeigt, dass er ein "Verbündeter" des in der EU manchmal isolierten Landes sei und dass er Ungarn liebe, sagte der ungarische Vatikan-Botschafter Eduard Habsburg am Rand des Besuchs vor Journalisten. Ungewöhnlich war die offensichtlich sehr herzliche Beziehung des Papstes zu der 40 Jahre jüngeren Staatspräsidentin Katalina Novak, die mit ihm charmant auf Spanisch plauderte und scherzte. Auch ein Selfie-Foto des Papstes mit ihr entstand dabei.
Von der angeschlagenen Gesundheit des 86-jährigen, die vor Ostern die Schlagzeilen beherrschte, war in Ungarn wenig zu spüren. Franziskus blühte auf, vor allem bei seiner Begegnung mit jungen Leuten, die er am Samstagabend in einer Sportarena mit spontanen Einlassungen begeisterte. Erst am letzten Tag zeigte er Anzeichen von Überanstrengung, nachdem er am Abend zuvor die ungarischen Mitbrüder des Jesuitenordens zu einem privaten Austausch empfangen hatte. Das war der siebte Termin an einem Tag, für den ursprünglich nur vier angesetzt waren.
Der Ungarn-Besuch war die 41. Auslandsreise von Franziskus in seinem zehnjährigen Pontifikat und nach dem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan im Februar die zweite Auslandsreise des Papstes im Jahr 2023. Für Franziskus war es der zweite Aufenthalt in Budapest. Am 12. September 2021 hatte das Kirchenoberhaupt die ungarische Hauptstadt für wenige Stunden besucht.
Kathpress-Schwerpunkt zum Papstbesuch in Ungarn:
www.kathpress.at/Papst-in-Ungarn
Offizielle Website zum Papstbesuch:
ferenc2023.hu/en