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Im Frühjahr haben die Rapperin Anna Hader aus Wien und der Slammer Florian Supé aus Graz für einen fulminanten Auftakt gesorgt, im Herbst geht die Serie weiter. Das Konzept für Slammer.Dichter.Weiter. (SDW) stammt von Slam Papa Markus Köhle, der den Abend auch moderiert, und ist ein Brückenschlag von Lyrik zu Spoken Word und Slam Poetry. Am Freitag, den 4. Oktober 2019 stellen sich die in Graz lebende Spoken Word Artistin Anna-Lena Obermoser und der Wiener Regeltextmeister Simon Tomaz der Herausforderung und dem Publikum. Lassen Sie sich diesen Wortvulkanausbruch nicht entgehen!
SDW ist Poetry Slam weiter gedacht. SDW ist kein Poetry Slam, wird aber von Slammerinnen und Slammern bestritten, die im Vorfeld mit einer Aufgabe betraut wurden. Markus Köhle konfrontiert sie jeweils mit drei Namen österreichischer Dichter_innen aus dem 20./21. Jahrhundert. Die Slammer_innen haben zu wählen und dann zu reagieren. Anna Hader beispielsweise hat „Wir aus den Bars und Espressos“ des Mürzzuschlager Beat-Poeten Walter Buchebner aus dem Jahre 1956 in die Gegenwart geholt. Florian Supé verarbeitete gleich zwei Gedichte von Reinhard Priessnitz zu einem eindrücklichen Beziehungsgemetzel.
Konfrontieren – Reagieren – Rezitieren
Anna-Lena Obermoser hat die Wahl zwischen dem experimentellen Grazer Unikum Gunter Falk, der unvergleichlichen Elfriede Gerstl (Werkausgabe im Droschl Verlag) und der Dichterin der Liebe schlechthin Christine Busta. Simon Tomaz darf sich auseinandersetzen mit dem Lockergedichte- und Lexikonromanerfinder Andreas Okopenko, dem Dandy der Wiener Gruppe mit dem sechsten Sinne Konrad Bayer und der Kärntner Dichterin des Schmerzes aber auch der Naturfreuden Christine Lavant. Der Pflichtteil bei SDW besteht darin, einen oder mehrere Texte im Original zu rezitieren und darauf dann in individueller Art und Weise zu antworten. Das ist äußerst spannend und führt im Idealfall zu Slam-Texten, die sonst so nie entstanden wären.
Kein Slam und doch ein Slam!
Bei einem Poetry Slam treten mehrere Poet_innen gegeneinander an und das Publikum ist Jury. Bei SDW stehen jeweils zwei Poet_innen abendfüllend auf der Bühne. Der Fokus wird dabei bewusst auf Leute gelegt, die sich mehrheitlich dem Genre Spoken Word verpflichtet fühlen. Das ist die idealtypische Gattung mündlicher, für die Bühne verfasster Vortragsliteratur, die verstärkt mit lyrischen und rhythmischen Ausdrucksmitteln arbeitet. Anna-Lena Obermoser ist das beste Beispiel dafür. Sie kommt aus dem Oberpinzgau und lebt in Graz. Dort studiert sie Soziale Arbeit und ist aktive Förderin der Poetry Slam Szene (insbesondere Nachwuchs- und Frauenarbeit). Seit 2011 steht sie auf Slam-Bühnen, 2015 war sie U-20-Ö-Slam-Siegerin. Sie ist eine markante Stimme der österreichischen Spoken Word Poetry. Schreibt Gedichte, Songs, Texte (gerne auch im Dialekt) und eine Kolumne für die Literaturzeitschrift DUM. Wenn Anna-Lena Obermoser ihre Stimme auspackt, gehen Herzen auf. Einmal gehört, niemals vergessen.
Obermoser, Tomaz, Köhle
Ganz anders (aber auch im Spektrum der Spoken Word und Slam Poetry) arbeitet Simon Tomaz. Er ist seit 2012 Slammer, war 2016 Ö-Slam-Vize im Einzel und Ö-Slam-Champ im Team (mit Elias Hirschl), ist Teil der Wiener Lesebühne „Bis einer reimt“ und Mitorganisator des U-20-Poetry-Slams Wien. Simon Tomaz hat ein Faible für Regeltexte, ist stets auf der Suche nach neuen, originellen Formen und hat sich in seiner Diplomarbeit auch wissenschaftlich mit Poetry Slam auseinandergesetzt. Niemand geht mit einer derartigen Akribie an die Textarbeit heran. Niemand vermag derart zu verblüffen.
slamdichweiter.backlab.at/
Die erste Staffel von SDW ging in der Alten Schmiede in Wien (SDW ist ein Autorenprojekt der Alten Schmiede von Markus Köhle) über die Bühne und wurde fleißig dokumentiert. Wer sich einen Eindruck machen will, der und dem sei der Blog: http://slamdichweiter.backlab.at/ nahegelegt.
Die Kür des Abends wird mit Texten aus dem Repertoire bestritten. Ganz ohne Wettbewerbsdruck kann man bei SDW zwei interessanten Slammer_innen abendfüllend lauschen. Für Poetry Slam Atmosphäre ist dennoch gesorgt. Anna-Lena Obermoser und Simon Tomaz rezitieren und slammen, Markus Köhle moderiert und präsentiert die ausgewählten Dichter_innen. Das Publikum wird eingebunden, darf Fragen stellen und laut werden. Ein Abend, so unvorhersehbar, überraschend, und unterhaltsam wie ein Poetry Slam aber doch mehr.
Markus Köhle