Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Wenn man so eine Wanderung oder einen Ausflug macht, ist es immer gut, wenn man etwas Proviant mit hat: Brot, Gemüse, Obst, Käse, a bisserl an Speck oder a Wurst, und natürlich auch etwas zum Trinken.
Das hat auch ganz gut in einem Rucksack oder in einer Tasche Platz.
Dann gibt es noch einen anderen Proviant, der da nicht so leicht einzupacken ist, ich meine da den geistlichen Proviant: Frieden, Liebe und Glaube. Darauf möchte ich in besonderer Weise an den nächsten 3 Abenden eingehen.
Heute geht es mir einmal um unsere körperlichen Grundbedürfnisse, für die wir – besonders in diesem Monat – einfach einmal dankbar sein dürfen. Denn es nützt alles nichts, wenn der Mensch nichts zum Essen hat.
Dabei ist uns mit der Zeit so vieles selbstverständlich geworden: Wir öffnen den Wasserhahn, und heraus kommt warmes Wasser, so viel ich will. Wir schalten die Kaffeemaschine ein und in wenigen Minuten habe ich duftend heißen Kaffee. Wir öffnen den Kühlschrank und können Butter, Milch und Käse herausnehmen. Wir gehen zum Bäcker oder in den Supermarkt und können zwischen mindestens 15 Sorten Brot auswählen…
Alles selbstverständlich? Oder doch nicht?
Proviant auf unserem Lebensweg: Frieden!
Bei allen Nachrichten von aktuellen Krisenherden, bei allen Ankündigungen, was das Wettrüsten angeht, erkenne ich nun auch – Gott sei Dank - wieder Bemühungen um einen möglichen Waffenstillstand und gar um Frieden.
Wann beginnt denn eigentlich Frieden?
Von Laotse, dem legendären chinesischen Philosophen sind folgende Gedanken uns überliefert:
„Damit es Frieden in der Welt gibt,
müssen die Völker in Frieden leben.
Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,
dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben.
Damit es Frieden in den Städten gibt,
müssen sich die Nachbarn verstehen.
Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,
muss im eigenen Haus Frieden herrschen.
Damit im Haus Frieden herrscht,
muss man ihn im eigenen Herzen finden.“
Da kann ich nur nickend zustimmen…
Proviant auf unserem Lebensweg: Liebe!
Man kann noch so lange um eines Menschen Gunst werben, noch so viel für ihn tun, ob seine Gefühle erwidert werden, gehört zu dem, was nicht machbar ist in dieser Welt.
Liebe ist immer ein Geschenk.
Wenn einem aber das Geschenk der Liebe zuteilwird, dann liegt es an uns, damit behutsam umzugehen. Ja, manchmal ist es harte Knochenarbeit, den anderen auch in den Seiten annehmen zu lernen, in denen er unserer eigenen Persönlichkeit widerspricht. Und manchmal geht es leicht von der Hand, ist man von Glück, Wohlgefühl und Liebe so richtig erfüllt.
Bob Marley schrieb einmal über die Liebe:
„Wenn sie wunderbar ist, wird sie nicht einfach sein.
Wenn sie einfach ist, wird es niemals wunderbar sein.
Wenn sie es wert ist, wirst du niemals aufgeben.
Wenn du aufgibst, war sie es nicht wert.
Die Wahrheit ist:
Jeder Mensch wird dir wehtun.
Du musst nur diejenigen finden,
die es wert sind, dass du leidest.“
Proviant auf unserem Lebensweg: Glaube!
Von Johann Wolfgang v. Goethe stammt folgendes Zitat:
„Jedes Auftreten von Christus, jede seiner Äußerungen gehen dahin, das Höhere anschaulich zu machen.“
Genau das habe ich vor etwa einem Monat erlebt, als ich in Erl/Tirol mir die Passionsspiele ansah.
Ein beeindruckendes Schauspiel und das älteste im deutschsprachigen Raum, das alle sechs Jahre in der idyllischen Gemeinde Erl, nahe der bayrischen Grenze, zum Leben erwacht.
Der moderne, jedoch durchaus bibelgetreue und auch heute noch aktuelle Text, sowie die Regie des bekannten Schauspielers Martin Leutgeb verlieh der Inszenierung eine zeitgemäße Note, während die stimmungsvolle und eigens dafür komponierte Passionsmusik vom großartigen Christian Kolonovits – ich möchte fast von Filmmusik sprechen – live präsentiert vom Chor und Orchester, die Herzen der Zuschauer berührten. Und somit auch meins.
Die aktive Teilnahme von rund 600 engagierten Laiendarstellern, die einen bedeutenden Anteil der 1600 Einwohner ausmachen, trägt das ihre dazu bei. Und das in über 20 Vorstellungen von Mai bis Oktober.
Regisseur Leutgeb wünschte sich, „dass das Stück nachwirkt. Dass die Menschen sich austauschen und diskutieren. Das wäre das Beste, was passieren kann. Dass man über den Glauben spricht – und darüber, was es bedeutet, Mensch zu sein.“
Und das ist ihm und seinen Darstellern mehr als gelungen…
... Ihr Theologe Walter Drexler